Neben Reading Parties experimentiert pola mit Journaling Workshops. "Wir haben Journaling-Fragen vorgegeben und die Leute einfach schreiben lassen. Das waren wirklich Momente, da kriegt man Gänsehaut, weil die Leute sich so öffnen", beschreibt Richter die intensive Atmosphäre, in der es auch um sehr persönliche Erlebnisse ging.
Die Ideen entstehen aus der Lebenswelt des Teams: "Uns ist aufgefallen, dass wir alle relativ oft journalen. Da haben wir gemerkt: Das hat eine Schnittmenge mit unserer Zielgruppe." Sein Lackmustest: "Das beste Zeichen war: Ich würde eigentlich selber gerne mal hingehen."
Richter sieht traditionelle Formate aber nicht als überholt an: "Auch bei der Lesereise wird gelesen. Die Autorin kriegt ein Lesecoaching", betont er. Die Herausforderung liege in zielgruppenspezifischen Erwartungen: "Unsere Zielgruppe ist vielleicht jünger als die klassische Lesungszielgruppe."
Gleichzeitig beobachtet er Veränderungen: Manche Buchhandlungen bieten "Booktalks" an, bei denen gar nicht gelesen wird. Eine Buchhändlerin fragte ihn kürzlich: "Wird die denn lesen? Wir hatten Beschwerden, dass nicht gelesen wurde."