Engagement gegen Rassismus und Intoleranz

Herder-Autorin Ruth Weiss gestorben

8. September 2025
Redaktion Börsenblatt

Die Autorin Ruth Weiss ist am 5. September im Alter von 101 Jahren gestorben. 1924 in Fürth als Ruth Löwenthal geboren, floh sie mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten nach Südafrika. Im August erschien von ihr im Herder Verlag das Buch "Erinnern heißt Handeln", in dem sie vor wiederkehrenden Mustern der Intoleranz warnte. 

Ruth Weiss

Ruth Weiss

Ruth Weiss berichtete als Journalistin über Apartheid, Kolonialismus und Antisemitismus, veröffentlichte zahlreiche Bücher und wurde vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Theodor-Lessing-Preis gegen geschichtliches Vergessen. Sie lebte zuletzt in Dänemark. Ruth Weiss hat den Nationalsozialismus überlebt, das Exil in Südafrika erfahren und sich Zeit ihres Lebens gegen Rassismus, Antisemitismus und soziale Ungerechtigkeit engagiert.

Vision einer gerechteren Welt

In ihrem im August im Verlag Herder erschienen Buch "Erinnern heißt Handeln" analysierte sie aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und warnte vor wiederkehrenden Mustern der Intoleranz – nicht nur in Deutschland. "Klug formulierte sie ihre Vision einer gerechteren Welt und gab konkrete Handlungsimpulse für junge Menschen. Mit klarem Blick und unerschütterlichem Glauben an die Menschlichkeit rief Ruth Weiss dazu auf, Erinnerung als aktive Kraft für eine demokratische Zukunft zu nutzen", heißt es aus dem Herder Verlag.

„Ruth Weiss zu begegnen, war ein wunderbares Erlebnis. Auch mit 101 Jahren war ihr Blick auf die Welt wach und ihre Botschaften klar. Es war eine große Ehre, an ihrem letzten Buch mit ihr zu arbeiten.", so die begleitende Verlagslektorin Bettina Bergmann.