Der Börsenblatt-Podcast "Die Nachlese" fasst zum Wochenanfang kompakt zusammen, was in der Buchbranche los war. Diese Woche mit den Themen "Kazé feiert Comeback als Manga-Marke", "Kurt-Wolff-Preise 2026", "Han Kang wechselt zu Ullstein".
Die Nachlese erscheint jeden Montag
Viele Manga-Fans dürfte das freuen: Kazé kommt als Marke nach Deutschland und Frankreich zurück. Nach der Übernahme durch Crunchyroll war das gesamte Branding nämlich zunächst auf den Namen des Anime-Publishers umgestellt worden. Jetzt kommt die Rolle rückwärts durch den erneuten Verkauf der Manga-Sparten an HarperCollins: Ab April sollen alle neu angekündigten Lizenzen unter dem Label KAZÈ starten. Abgesehen von einem moderneren Design sind dabei keine wesentlichen Änderungen zu erwarten. Die Aufmachung und die Verfügbarkeit der Reihen sollen nahtlos fortgeführt werden. Die Manga-Sparte von HarperCollins Publishers firmieren offiziell als Tochterunternehmen unter dem Namen Pegasus Manga.
Die Kurt-Wolff-Preisträger 2026 stehen fest: Der mit 35.000 Euro dotierte Kurt-Wolff-Preis geht an die Edition Tiamat aus Berlin. Verleger Klaus Bittermanns Publikationen bereichere die publizistische Landschaft mit historisch wie aktuell relevanten Büchern, mit Übersetzungen und Reportagen, so das Kuratorium der Kurt-Wolff-Stiftung.
Der Kurt-Wolff-Förderpreis wird dem Verlag Starfruit Publications aus Fürth verliehen. Verleger Manfred Rothenberger überzeuge und überrasche mit einem Programm aus Lyrik, Sachbüchern, Biografien und Kunstbüchern. Der Förderpreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Verliehen werden die Preise auf der Leipziger Buchmesse.
11.000 Kilometer ist Lennart Schaefer für seine Literardtour durch Deutschland geradelt. Auf boersenblatt.net hat er jetzt Bilanz gezogen. Was hat er gelernt? Was hat ihn als Lesebotschafter besonders bewegt? Was fordert er von der Politik? Falls ihr es noch nicht getan habt, lest das Interview auf boersenblatt.net, es lohnt sich.
Literaturnobelpreisträgerin Han Kang wechselt den Verlag. Han Kang, die mit dem Literaturnobelpreis 2024 ausgezeichnet wurde, verlässt den Aufbau-Verlag. Die deutsche Ausgabe ihres nächsten Romans wird bei Ullstein herauskommen, voraussichtlich im Spätsommer 2026. Ein weiteres Buch sei bereits in Planung, bestätigte Ullstein. Hintergrund: Der Aufbau Verlag hatte sich von seiner langjährigen Lektorin Friederike Schilbach getrennt. Schilbach hat Anfang Juni die Programmleitung von park x ullstein [Park meets Ullstein] übernommen. Wie wichtig Han Kang ihre Lektorinnen und Lektoren sind, hatte sich schon bei der Verleihung des Literaturnobelpreises gezeigt: Sie hatte ihre Lektorinnen und Lektoren – darunter auch Friederike Schilbach – aus den unterschiedlichen Ländern nach Stockholm eingeladen.
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden hat für das kommende Jahr massive Kürzungen im Kulturbereich angekündigt. Zahlreiche Einrichtungen, Vereine und Projekte sehen sich dadurch in ihrer Existenz bedroht. Käme es zu der angekündigten 25%-Kürzung, werden einige Einrichtungen ihre Förderung vollständig verlieren. Viele der ohnehin chronisch unterfinanzierten Institutionen könnten ihre Infrastruktur und ihre Angebote nicht mehr aufrechterhalten, warnt der Schriftstellerverband PEN. Der Verband hat aufgerufen, eine Petition gegen die geplanten Kürzungen zu unterzeichnen. Den Link findet ihr in den Shownotes. https://www.boersenblatt.net/home/pen-fordert-erhalt-des-erich-kaestner-hauses-402575.
Der LUCHS des Jahres 2025 geht an den Autor Will Gmehling und den Illustrator Jens Rassmus für die Novelle "Der Sternsee". Das Buch ist im Peter Hammer Verlag erschienen und empfohlen ab 9 Jahren. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert.
Kurz notiert:
Die Thieme-Gruppe hat in diesem Jahr erneut soziale und karitative Einrichtungen unterjährig sowie zu Weihnachten unterstützt und nach eigenen Angaben knapp 120.000 Euro gespendet. Mitarbeitende konnten Vorschläge für Spendenprojekte einreichen.
Druckprodukte werden aus der EU-Entwaldungsverordnung gestrichen – das ist jetzt offiziell. Mehrere europäische Verlegerverbände und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels haben das gelobt. Holz und Papier bleiben weiterhin Teil der Regelung, während Presse- und Buchverlage von zusätzlichem Verwaltungsaufwand verschont werden.
Das dürfte allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben: Der Schweizer Appenzeller Verlag ist von Schwellbrunn nach Herisau umgezogen. Den größten Teil des Umzugs erledigte eine Umzugsfirma. Für einen Teil des Transports hat der Verlag Geschäftspartner:innen und Freund:innen zu einer "Bücherträgerei" ein. Die Reise ging sieben Kilometer durch den Schnee bis zu den neuen Verlagsräumen, wo gefeiert wurde.
