Elsevier hat die Ergebnisse der weltweiten "Researcher of the Future"-Umfrage veröffentlicht, an der über 3.200 Forschende aus 113 Ländern teilnahmen. Die Studie zeigt, dass nur 45 % der Befragten genügend Zeit für ihre Forschung haben, während 68 % einen steigenden Publikationsdruck spüren.
Gleichzeitig wächst die Nutzung von KI-Tools rasant: 58 % der Forschenden setzen aktuell KI ein, 2024 waren es noch 37 %. Besonders geschätzt werden KI-Anwendungen für Literaturrecherche, Datenanalyse und Förderanträge. Vertrauen und ethische Standards bleiben jedoch zentrale Anforderungen: Nur 22 % der Befragten halten KI-Tools für zuverlässig, 23 % für ethisch entwickelt.
Regionale Unterschiede sind deutlich: Forschende in China bewerten die Potenziale von KI deutlich positiver als in den USA oder Großbritannien, etwa bei Zeitersparnis (79 % vs. 54 % bzw. 57 %) oder Arbeitsqualität (60 % vs. 22 % bzw. 17 %).
Fast ein Drittel der Befragten erwägt einen Umzug ins Ausland, vor allem wegen besserer Fördermöglichkeiten und mehr Forschungsfreiheit. Beliebte Ziele sind Kanada, Deutschland und die USA.
Die Studie betont zudem zunehmende interdisziplinäre und grenzüberschreitende Zusammenarbeit: 63 % beobachten heute mehr Kooperation als früher. Elsevier will auf Basis der Ergebnisse mit Institutionen und Forschenden Strategien entwickeln, um die Forschungsgemeinschaft zu unterstützen.