Künstlerischer Vorlass

Akademie der Künste übernimmt Archiv von Ursula Krechel

4. Januar 2022
von Börsenblatt

Die Schriftstellerin Ursula Krechel hat den ersten Teil ihres künstlerischen Vorlasses an das Archiv der Akademie der Künste übergeben. Er umfasst nach Angabe der Akademie Werkmanuskripte, Materialsammlungen und umfangreiche Korrespondenzen sowie Belegdrucke von Krechels Publikationen.

Ursula Krechel ist nicht nur Autorin eines großen Werks, sie war auch seit ihren Studienjahren als Dramaturgin und später in der Lehre tätig: als Gastdozentin verschiedener Universitäten und am Literaturinstitut Leipzig sowie als Leiterin der Prosawerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin. Das umfangreiche Archiv (10 Regalmeter) dokumentiere die Genese ihres Werks und gebe Einblick in ihre Arbeit als Autorin, Publizistin und Dozentin, so die Akademie der Künste in der Ursula Krechel seit 2017 Mitglied ist.

Neben ihrer Mitgliedschaft in der Akademie der Künste gehört Ursula Krechel auch der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung an, ist Vizepräsidentin der Deutschen Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz und seit 2020 Ehrenpräsidentin des P.E.N.-Zentrums Deutschland.

Werke (Auswahl, von der Akademie der Künste zusammengestellt):
Erika. Theaterstück (1974), Selbsterfahrung und Fremdbestimmung. Essay (1975), Nach Mainz! Gedichte (1977), Verwundbar wie in den besten Zeiten. Gedichte (1981), Zweite Natur. Szenen eines Romans (1981), Lesarten. Von der Geburt des Gedichtes aus dem Nichts. Essay. (1982), Aus der Sonne. Theaterstück (1985), Kakaoblau. Gedichte für Erwachsende (1989), Sitzen Bleiben Gehen. Theaterstück (1989), Die Freunde des Wetterleuchtens. Erzählungen (1990), Technik des Erwachens. Gedichte (1992), Mit dem Körper des Vaters spielen. Essays (1992), Sizilianer des Gefühls. Erzählung (1993), Ich glaub, mich tritt ein Meerschwein. Theaterstück für Kinder (1996), Ungezürnt. Gedichte, Lichter, Lesezeichen (1997), Verbeugungen vor der Luft. Gedichte (1999), In Zukunft schreiben. Handbuch für alle, die schreiben wollen (2003), Stimmen aus dem harten Kern. Gedicht (2005), Shanghai fern von wo. Roman (2008), Jäh erhellte Dunkelheit. Gedichte (2010), Landgericht. Roman (2012, verfilmt 2017), Die da. Gedichte (2013), Stark und leise: Pionierinnen. Essays (2015), Geisterbahn. Roman (2018), Beileibe und zumute. Gedichte (2021)

Auszeichnungen (Auswahl, von der Akademie der Künste zusammengestellt):
1980 Arbeitsstipendium für Berliner Künstler, 1984 Stipendium Deutscher Literaturfonds, 1994 Internationaler Eifel-Literatur-Preis, 1994 Martha-Saalfeld-Förderpreis, 1995 Aufenthaltsstipendium Künstlerhaus Edenkoben, 1997 Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis, 2000 Georg-K.-Glaser-Preis, 2008 Rheingau Literatur Preis, 2009 Jeannette Schocken Preis, 2009 Deutscher Kritikerpreis, 2009 Düsseldorfer Literaturpreis, 2009 Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz, 2009 Joseph-Breitbach-Preis, 2012 Deutscher Buchpreis, 2012 Lyrikpreis Orphil, 2015 Gerty-Spies-Literaturpreis, 2019 Jean-Paul-Preis, 2020 Bundesverdienstkreuz