Neustart Kultur

Das bietet der Deutsche Übersetzerfonds

17. September 2020
von Börsenblatt

Im Rahmen von "Neustart Kultur", dem Hilfspaket der Bundesregierung für die Kulturbranche, hat auch der Deutsche Übersetzerfonds neue Programme aufgelegt.

Diese Programme sollen neue Impulse für die Übersetzungskultur in Deutschland schaffen, informiert der Deutsche Übersetzerfonds. Im Zentrum stünden dabei die Übersetzerinnen und Übersetzer selbst sowie die Entfaltung ihrer künstlerischen Produktivität. Aber auch die Verlage würden davon profitieren.

Das mit einem Etat von 1,5 Millionen Euro ausgestattete Programm "extensiv initiativ" aktiviert Übersetzer*innen als Initiatoren neuer Übersetzungsprojekte und bezieht die Verlage als Partner mit ein. Gefördert werden beide Seiten:

  • die Übersetzerin / der Übersetzer durch ein Stipendium,
  • der Verlag durch die Bezuschussung der Übersetzungskosten (in der Regel werde das komplette Grundhonorar übernommen) und die damit einhergehende Erleichterung der verlegerischen Kalkulation.

Ziel der Förderung sei ein starker Impuls für die lebendige Vermittlung der Literaturen der Welt im deutschsprachigen Raum. Aber auch Übersetzer*innen mit Ausgangssprache Deutsch könnten gefördert werden, sofern sie ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben.

Gefördert werden können Übersetzungen aus allen literarischen Genres (inkl. Kinder- und Jugendbuch, Lyrik, Comic und Graphic Novel, Theatertexte, Sachbuch und Essay) mit Anspruch an die sprachliche Gestaltung. Ein Schwerpunkt liege auf Übersetzungen aus weniger repräsentierten Sprachen, von unbekannten oder weniger bekannten Autor*innen sowie von literarischen Texten, die über das Marktgängige hinausgehen. Ein wichtiges Kriterium sei: Übersetzungsverträge sollen eine faire, übersetzerfreundliche Vertragsgestaltung vorsehen.

  • Die weiteren Kriterien und das Bewerbungsverfahren werden hier erläutert.

Über die Vergabe der Fördergelder entscheidet eine unabhängige Jury, in die die Übersetzerin und VdÜ-Vorsitzende Patricia Klobusiczky, der Autor und Lektor Martin Mittelmeier und Lars Birken-Bertsch von der Frankfurter Buchmesse berufen wurden.

Termine

Das Programm ist zeitlich begrenzt: Drei Ausschreibungen werden angesetzt (Deadlines: 15. Oktober 2020, 15. Februar 2021, 15. Juni 2021). Die Antragstellung (und Auszahlung der Mittel) erfolgt über die Übersetzer*innen.