Expedition durch Westfalen

Eine Million für Experiment Heimat

28. Juli 2020
von Börsenblatt

Das Land NRW unterstützt das Literatur- und Fotografie-Projekt „Experiment Heimat“ des Westfälischen Literaturbüros mit einer Million Euro. Ministerin Ina Scharrenbach überreichte den Förderbescheid in Unna.

„Ich freue mich, dass wir mit der Förderung dieses umfangreichen und zeitgemäßen Kulturprojekts das Thema Heimat weiter in den Fokus rücken und aus einer neuen und künstlerischen Perspektive betrachten können“, so die NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach. Gerade heute sei die Frage, was Heimat für Menschen bedeutet, hochaktuell. „Nicht nur für jene, die schon lange hier leben, sondern auch für jede, die bei uns eine neue Heimat suchen.“

Das Experiment Heimat:

Im Frühjahr 2021 reisen neun internationale Autor*innen und neun Fotograf*innen nach Westfalen. Dort besuchen sie über mehrere Tage ausgewählte „Heimat“-Orte in Westfalen; darunter das Bermudadreieck in Bochum, das Hermannsdenkmal und den Teutoburger Wald bei Detmold oder die historischen Stätten Wilzenberg im Sauerland.

In Begegnungen und im Austausch mit den dort lebenden Menschen, sowie Heimatvereinen, Migratengruppen und anderen gesellschaftlichen Gruppierungen erforschen sie in einem „offen experimentellen Prozess die Bedeutung, die diese dem jeweiligen Ort zu schreiben“, so das Westfälische Literaturbüro in seiner Pressemitteilung. „Zentral wird dabei stets die Frage sein, inwieweit sich der künstlerische Blick von außen mit der Eigenwahrnehmung der in Westfalen lebenden Menschen von „ihrer“ Heimat deckt.“

Begleitet werden die Rechercheaufenthalte von Lesungen, Diskussionsforen und Workshops. Im Anschluss setzen die Autor*innen und Fotografien ihre Erfahrungen um. Daraus entsteht ein Text-Foto-band, der im Zuge einer multimedialen Wanderausstellung präsentiert wird.

„Wir möchten mit dem Projekt einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen sich mit ihrer Heimat auseinandersetzen, ins Gespräch kommen und sich annähern, um die Geschichte des Gegenübers besser verstehen können und neue Blickwinkel auf scheinbar Altbekanntes zu entwickeln“, so der Vorstandsvorsitzende des Westfälischen Literaturbüros, Wolfram Kuschke.

Diese Autor*innen und Fotograf*innen sind mit dabei:

Autoren*innen: Helene Bukowski, Safiye Can, Nora Gomringer, Lütfiye Güzel, Sabrina Janesch, Wladimir Kaminer, Sharon Dodua Otoo, Raoul Schrott und Najem Wali

Fotograf*innen: Peter Bialobrzeski, Alem Kolbus, Ute und Werner Mahler, Loredana Nemes, Christina Stohn, Ritesh Uttamchandani, Jörg Brüggemann und Nikita Teryoshin