Internationaler Übersetzungsfonds

#FreeAllWords nimmt Fahrt auf

16. September 2022
von Börsenblatt

Durch den Internationalen Text- und Übersetzungsfonds des European Writers‘ Council werden inzwischen über 20 Texte belarusischer und ukrainischer Autor:innen in europäische und internationale Sprachen übersetzt. Gleichzeitig ist die Medienkampagne in Europa gestartet.

Der spendenbasierte Übersetzungsfonds versteht sich als kollegiale Initiative für belarusische und ukrainische Autor:innen und trägt mit den Honoraren zu einer unmittelbaren Hilfe für verfolgte und bedrohte Stimmen bei.

Übersetzer:innen aus 16 Ländern haben bereits ihre Mitarbeit zugesichert oder sind im Gespräch darüber. Auch mit dem Europäischen Dachverband der Literarischen Übersetzerorganisationen CEATL steht man im Gespräch.

Gerade werden 20 verschiedene Kurz-Werke verfolgter Autor:innen ins Deutsche, Dänische, Englische, Finnische, Französische, Mazedonische, Serbokroatische und Spanische übertragen. Für die Sichtung und Auswahl hat sich ein internationaler Beirat gegründet. Ihm gehören der litauische Übersetzer Vytautas Dekšnys, die ukrainische Dichterin und Verlegerin Natalia Trokhim sowie der belarusische Schriftsteller Barys Piatrovič an.

„Insbesondere nehmen die Attacken auf die belarusische und ukrainische Sprache zu – es werden Schreib-, Druck- und Sprechverbote mit Gewalt und Verhaftungen durchgesetzt. Bibliotheken werden “gesäubert”, Bücher in belarusischer und ukrainischer Sprache zerstört, regime-kritische Verlage und Buchhandlungen in Belarus wird Druck- oder Verkaufsverbot erteilt, belarusische Autorinnen und Autoren seitens des illegitimen Lukashenka-Regimes als “extremistisch” gebrandmarkt. Auch deswegen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Stimmen unserer Kolleginnen und Kollegen hörbar zu machen – ihre Werke publiziert #FreeAllWords sowohl im Original, als auch in möglichst zahlreichen Übersetzungen”, sagt Nina George, Schriftstellerin und Präsidentin des European Writers’ Council (EWC).

Medienkampagne und Buchmessen-Gespräch

Zum europäischen Start hat #FreeAllWords eine breit angelegte Medienkampagne initiiert und wirbt um Unterstützung von Übersetzer:innen sowie von Stiftungen, Förderprogrammen oder gemeinnützigen Organisationen. Ab September werden auf den Social-Media-Kanälen des Projekts verfolgte und bedrohte Autor:innen in Bild und Ton vorgestellt. Anfang September ging der Youtube-Kanal der Initiative an den Start. Er stellt in den kommenden Wochen die beteiligten Autor:innen vor, die über ihre Erfahrungen mit Krieg und Verfolgung, aber auch über literarischen Werke Auskunft geben.

Im Oktober 2022 ist #FreeAllWords auf der Frankfurter Buchmesse mit einer Veranstaltung unter dem Titel “Sprache als Identität?” vertreten.

Diese Übersetzer:innen unterstützen #FreeAllWords

  • Lotte Jansen, Dänemark
  • Harald Hartvig Jepsen, Dänemark
  • Trine Søndergaard, Dänemark
  • Hanna Komar, Belarus/Großbritannien
  • Jim Dingley, Großbritannien
  • John Farndon, Großbritannien
  • Will Firth, Australien
  • Vytautas Dekšnys, Litauen
  • Arja Pikkupeura, Finnland
  • Tatyana Pichulina, Finnland
  • Christine Bilore, Frankreich
  • Christine Hengevoss, Deutschland
  • Ruiz Ángela Espinosa, Spanien
  • Lydia Nagel, Deutschland
  • Elena Drăgușin-Richard, Rumänien
  •  Diana Danaila, Rumänien
  • Ingrid Kalin, Schweden

 

Kontakt #Freeallwords Projektmanagement

Alena Makouskaya, Projektmanagerin, Mitglied des EWC-Vorstands (Englisch, Belarusisch, Russisch): contact@freeallwords.org

Aliaksandra Dvaretskaya, Projektassistenz, Anfragen von Autor:innen und Übersetzer:innen (Englisch, Belarusisch, Russisch), contact@freeallwords.org