Die russische Jurypräsidentin Anastasia Arkhipova für die Ausgabe 2024 des renommierten Kinderbuchpreises hat ihr Amt niedergelegt. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten mehrere nationale IBBY-Abteilungen ihren Rücktritt gefordert.
Das gab das "International Board on Books for Young People" (IBBY) in einer Mitteilung bekannt. Der IBBY Hans-Christian-Andersen-Preis wird alle zwei Jahre vergeben und gilt als eine der wichtigsten internationalen Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur. Die Preisträger werden von einer internationalen Jury aus Literaturexperten ausgewählt.
Anastasia Arkhipova wurde auf der 38. IBBY-Generalversammlung im September 2022 zur Präsidentin der Andersen-Jury 2024 gewählt. Es habe keine Opposition gegen ihre Nominierung gegeben und Einwände wurden bei ihrer Wahl nicht erhoben, heißt es weiter. Dennoch sei sich Arkhipova der Wahrnehmung der Außenwelt bewusst. Da sie sich der Bedeutung der Bedeutung der Arbeit von IBBY und seines Ansehens in der Welt bewusst sei, habe sie ihren Rücktritt als Jury-Präsidentin 2024 eingereicht. Das habe das IBBY Exekutivkomitee angenommen – und die ehemalige IBBY-Exekutivdirektorin Liz Page als Interimsvorsitzende mit der Leitung der Jury 2024 beauftragt. Soweit die Erklärung der IBBY.
Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten mehrere nationale IBBY-Abteilungen zuletzt den Rücktritt von Arkhipova gefordert, berichtet etwa der "Spiegel". Ihr war vorgeworfen worden, dass sie vier Jahre lang im Vorstand einer Moskauer Künstlervereinigung war, die im Herbst 2022 einen Wettbewerb ("Agitfront") ausrichtete, in dem Propagandamaterialien für Russlands Krieg in der Ukraine entworfen werden sollte. Der prämierte Entwurf solle bei einer Siegesausstellung gezeigt werden. Das sei ihr nicht bekannt gewesen, erklärte die Kinderbuchillustratorin Archipowa. Dennoch habe sie sich entschlossen, ihr Amt niederzulegen, wie oben begründet.
Vor einer Woche hatte sich Dänemarks Königin Margrethe II. als Schirmherrin des Preises zurückgezogen.
In der IBBY-Mitteilung wird die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine scharf und unmissverständlich verurteilt. Die weltweite IBBY-Gemeinschaft unterstütze die ukrainische IBBY-Nationalsektion in ihrer Arbeit für ihre Kinder und Familien. Bis heute habe IBBY zwei öffentliche Erklärungen abgegeben, die diese Position bestätigen, und sich aktiv an der Unterstützung von aktiv an der Unterstützung von Projekten beteiligt, die ukrainischen Flüchtlingen in Polen helfen, und weitere Projekte werden folgen.
