Fünf Fragen an Klaus-Peter Wolf

"Von den Fans bekomme ich dann immer zornige Briefe"

8. Februar 2023
von Matthias Glatthor

Mit seinem neuen Ostfriesenkrimi um Ann Kathrin Klaasen hat sich Klaus-Peter Wolf sofort an die Spitze unserer Charts gestellt. Im Interview erzählt er, wie es mit der Reihe weitergeht – für die er im Frühjahr ein weiteres Spin-off starten wird.

Klaus-Peter Wolf

17 Fälle, haben Sie immer noch Freude an der Reihe mit Ann Kathrin Klaassen – oder juckt es Sie manchmal in den Fingern, einfach alle umkommen zu lassen?
Ich liebe, was ich tue und habe das große Glück, dass viele Menschen meine Bücher lesen. Natürlich werde ich weiterschreiben! Ich genieße das Privileg, Geschichten erfinden zu dürfen. Ich habe viele neue Pläne. Wenn ich schreibe, kommt es mir so vor, als würden meine Figuren mir die Geschichte erzählen. Ich bin dann ganz in ihren Perspektiven und lasse mir diktieren. Da ich immer noch mit einem Füller in eine Kladde schreibe, entsteht das Gefühl, ich würde dem Füller beim Schreiben nur zusehen.
Eine der lieb gewordenen Figuren umzubringen, muss manchmal sein, sonst würden die Leser ja die Bedrohung auf Figuren nicht mehr ernst nehmen. Auch in diesem Roman muss jemand aus Ann Kathrin Klaasens Team dran glauben. Von den Fans bekomme ich dann immer zornige Briefe, weil sie ihr Herz an die Figur gehängt hatten. Natürlich wird Ann Kathrin überleben, aber für mehr kann ich nicht garantieren …
Seit den Verfilmungen fühle ich mich manchmal den Schauspielern gegenüber schuldig, weil ich sie so schlimme Sachen erleben lasse. Vor zwei Tagen habe ich Picco von Groote, die Ann Kathrin Klaasen spielt, und Marie Schöneburg, die Marion Wolters spielt, um Verzeihung gebeten, weil ich ihnen im neuen Roman so Schlimmes angetan habe.

Wie soll es weitergehen mit Klaassen, wie viele Bände planen Sie noch?
Ich hoffe, dass ich noch eine Weile lebe und ich werde voller Freude weitermachen.

Werden weitere neue Figuren hinzukommen und das Kernteam um Klaassen ergänzen?
Ich habe mit der Kommissaranwärterin Jessi Jaminski eine neue Figur eingeführt, die von sehr vielen Leserinnen erfreut aufgenommen wurde. Gerade junge Frauen schrieben mir: 'Genauso ist es, Herr Wolf. Mein Chef glaubt auch, dass er mich ausbildet, dabei fühle ich mich eher wie seine Betreuerin.' Auch bekommt Ann Kathrin Klaasen im Roman 'Ostfriesengier' eine neue Chefin. Es wird auch in Zukunft zu weiteren Neubesetzungen kommen.

 

Kommt ein weiteres Spin-off zur Reihe, wie Sie es etwa schon mit der "Rupert"-Trilogie unternommen hatten?
Oh ja! Schon im Mai wird "Ein mörderisches Paar – Das Versprechen" erscheinen. Auch dies ist als Trilogie geplant. Der männliche Teil des Paares ist mein beliebter Serienkiller Dr. Bernhard Sommerfeldt, der weibliche Ruperts ehemalige Miet-Ehefrau Frauke. Viele Fans hatten mir geschrieben: 'Es kann doch mit der Sommerfeldt-Trilogie [Anm. der Red.: erschienen 2017–2019] nicht zu Ende sein. Wann erscheint Teil Vier der Trilogie?' 'Ein mörderisches Paar' ist meine Antwort auf diese witzige Frage.

In welchen anderen Genres veröffentlichen Sie sonst noch – geben Sie uns doch einen kleinen Überblick...  
Ich habe mich in Allem ausprobiert. Als junger Autor habe ich sogar Lyrik veröffentlicht, Kinder-und Jugendbücher waren immer mein Hauptarbeitsfeld. Viele Jahre habe ich vom Drehbuchschreiben gelebt. Gemeinsam mit meiner Frau Bettina Göschl veröffentliche ich die Kinderkrimireihe: "Die Nordseedetektive". Das ist eine große Freude, die Reihe ist sehr erfolgreich. Wir lesen viel in Schulen daraus vor und es gibt sie in vielen Sprachen.