Autor von "Der Quotensachse"

Matthias Biskupek ist tot

13. April 2021
von Börsenblatt

Der Schriftsteller Matthias Biskupek, unter anderem ehemaliger Schatzmeister des PEN-Zentrums Deustchland, ist am 11. April im Alter von 70 Jahren in Rudolstadt nach einer langen Krebserkrankung gestorben. Das bestätigte seine Familie laut Medien.

Das ist auch seiner Website zu entnehmen, auf der sich auch eine Biografie des Autors findet. Biskupek wurde danach am 22. Oktober 1950 in Chemnitz geboren, wuchs in Mittweida auf. Später lebte er in Rudolstadt, wo er am 11. April 2021 starb. Er verfasste rund 40 Bücher, darunter Romane und Erzählungen und schrieb für das Satiremagazin "Eulenspiegel". Zu seinen bekannten Werken zählten "Was heißt eigentlich DDR?" und "Der Quotensachse".

Biskupek absolvierte eine Lehre als Maschinenbauer, machte Abitur und Facharbeiterbrief 1969. Im Anschluss studierte er Technische Kybernetik und Prozeßmeßtechnik in Magdeburg, wurde Diplomingenieur. Schon während der Schul- und Studienzeit besuchte er verschiedene literarische Zirkel, war ab 1976 am Theater Rudolstadt tätig, etwa als Regieassistent, Dramaturg und Kleindartseller. Von 1979 bis 1983 war er Dramaturg und Texter am Geraer Kabarett "Fettnäppchen". Danach lebte er freischaffend in Rudolstadt.

Ab 1985 war Biskupek bis zu dessen Auflösung Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR. 1992/93 VS-Vorsitzender in Thüringen. Er war einer der ersten beiden Sprecher des 2006 gegründeten Thüringer Literaturrates. Zudem war er Mitglied des PEN-Zentrum Deutschland, von 2011 bis 2017 dort auch Schatzmeister.

Das PEN-Zentrum Deutschland schreibt in einem Nachruf, Biskupek habe es verstanden, "sich im Literaturbetrieb der DDR Nischen zu schaffen, in denen er sich entfalten konnte, etwa als Dramaturg am Theater in Rudolstadt, als Verfasser von Texten für das Kabarett Fettnäppchen in Gera oder als Kolumnist bei der Zeitschrift Eulenspiegel." Sein literarisches Schaffen sei von großer Vielseitigkeit geprägt. Schon ein Blick auf einige seiner Buchtitel zeuge von dem ihm eigenen Sprachwitz, der bisweilen an Karl Valentin erinnere, zu dem er eine ausführlich recherchierte Biographie verfasst hat. Als Schöpfer der "Meldestelle für Bedenken", des "Fremdgehverkehrsamts" oder von Bildern wie "Der Bauchnabel und andere schöne Mittelpunkte einer Reise zu zweit" werde "er uns in Erinnerung bleiben".

Als Schatzmeister des deutschen PEN und habe er "mit seinem feinen Humor und seiner manchmal abweichenden, auch korrigierenden 'Ost'-Perspektive Präsidiums- und Vorstandsarbeit sehr bereichert. Seine Stimme wird uns fehlen", so das PEN-Zentrum.