Auszeichnung für Studie über "Versagen"

Merkur-Preis an Nora Weinelt

13. Dezember 2021
von Börsenblatt

Der Merkur-Preis 2021 geht an die in Augsburg lehrende Literaturwissenschaftlerin Nora Weinelt für ihre Studie zum Thema "Versagen. Theorie, Geschichte und Poetik einer modernen Denkfigur".

In ihrer Arbeit, mit der sie 2020 an der Berliner Humboldt Universität promoviert wurde, zeichnet Nora Weinelt die Konturen der modernen Denkfigur des "Versagens" nach, heißt es in einer Mitteilung von Klett-Cotta. Argumentativ präzise und sprachlich brillant zeigt sie auf, welche gesellschaftlichen Normen und Erwartungshaltungen mit der Zuschreibung, ein "Versager" zu sein, verbunden sind. Dass Weinelt dabei weit über die eigenen Fachgrenzen hinausblickt und mit großer Souveränität auch die kultur- und wissenschaftsgeschichtlichen Aspekte ihres Themas herausarbeitet, ist ein weiteres Verdienst Ihrer Arbeit.

Der Merkur-Preis wird von der Ernst H. Klett Stiftung Merkur seit 2019 einmal im Jahr für eine Dissertation aus den Geistes-, Kultur, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften vergeben, deren fachliches, methodisches und literarisches Niveau überdurchschnittlich ist und die ihren Gegenstand aus einer in produktiver Weise unkonventionellen Perspektive in den Blick nimmt. Für den Preis infrage kommen Arbeiten, die in den vorangegangenen drei Jahren eingereicht, in deutscher Sprache verfasst und nicht bereits mit einem anderen Preis ausgezeichnet wurden (ob verteidigt oder nicht, ob publiziert oder nicht, spielt hingegen keine Rolle). Die Preissumme beträgt 3.000 Euro.

Über die Vergabe des Preises entscheiden die Mitglieder von Kuratorium und Vorstand der Stiftung im Einvernehmen mit den Herausgebern der Zeitschrift Merkur. Geeignete Dissertationen sucht die Stiftung über die Vermittlung von Akademiker/innen aus den o.g. Disziplinen aus. Empfehlungen sind willkommen, Eigenbewerbungen hingegen nicht möglich. Der Merkur-Preis wird zunächst bis einschließlich 2022 vergeben.