Halbjahresbilanz 2020

Österreichischer Buchmarkt verzeichnet Umsatzminus

9. Juli 2020
von Börsenblatt

Der österreichische Buchmarkt hat im ersten Halbjahr 2020 8,6 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als im Vorjahreszeitraum (Januar bis Juni 2019). Wie der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) mitteilt, sei die Halbjahres-Verkaufsbilanz wegen eines sehr erfreulichen Zuwachses im Juni (plus 14,4 Prozent) aber weniger drastisch ausgefallen, als durch die Corona-Pandemie erwartet. 

Berücksichtigt man alle Verkaufskanäle, sowohl den stationären Buchhandel wie auch Nebenmärkte (Tankstellen, Elektro- und Drogeriemärkte, Lebensmittel-Einzelhandel) und den kompletten E-Commerce/Online-Bereich, beträgt der Umsatzverlust im 1. Halbjahr 2020 minus 8,6 Prozent.

Das Minus zieht sich im ersten Halbjahr 2020 durch beinahe alle Warengruppen. Die größten Verluste verzeichnet wenig überraschend das Segment Reise ( minus 38,2 Prozent), gefolgt von Sozialwissenschaften/Recht (minus 14,8 Prozent) und dem Sachbuch ( minus 11,7 Prozent). Auch die Zahlen der Segmente Geisteswissenschaften/Kunst (minus 9,9 Prozent), Naturwissenschaften/Medizin (minus 8,2 Prozent), Belletristik (minus 8,3 Prozent) und Ratgeber (-5,6 Prozent) sind rückläufig. Einzig das Kinder- und Jugendbuch überrascht im ersten Halbjahr mit einem Plus von 3,2 Prozent, trotz oder vielleicht wegen Corona.

Besonders stark war der Einbruch der Umsätze im März und April, zeitgleich mit dem Beginn und Höhepunkt der Corona-Maßnahmen. Minus 24,3 Prozent im März, im April stieg das Minus sogar auf 31,8 Prozent. Höhere Verluste konnten durch den raschen Umstieg auf Online-Shops vermieden werden, der stationäre Buchhandel hat richtig und schnell reagiert. Der Mai brachte mit "nur" minus fünf Prozent erste Anzeichen der Erholung des Buchmarktes. Der Monat Juni konnte ein fulminantes Plus von 14,4 Prozent verbuchen (Details zum Monat Juni befinden sich im Anhang).

Die Editionsform Hardcover, Softcover hatte im ersten Halbjahr eine Einbuße von minus 8,8 Prozent, das Taschenbuch minus 7,9 Prozent. Das Hörbuch verzeichnet eine Einbuße von minus 14,4 Prozent.

Der durchschnittliche Buchpreis betrug 14,57 Euro ( minus 0,07 Prozent) und blieb damit auf dem gleichen Niveau wie 2019.

Bestseller Juni
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