B2C

Onlinehandel gewinnt 2025 wieder an Dynamik

12. Dezember 2025
Redaktion Börsenblatt

Neue Zahlen zum B2C-Onlinehandel in Deutschland: Nach wachstumsschwachen Jahren erwartet das IFH Köln für 2025 ein Umsatzplus von 2,7 bis 5,7 Prozent.

IFH Köln: Umsatzentwicklung des Online-Handels 2025 in Deutschland

IFH Köln: Umsatzentwicklung des Online-Handels 2025 in Deutschland

Nach dem "Branchenreport Onlinehandel 2025" des IFH Köln wächst der B2C-E-Commerce in Deutschland 2025 trotz Preisauftrieb, wirtschaftlicher Unsicherheit und gedämpfter Konsumlaune. Die Prognose der IFH-Marktexpert:innen: Nach 3,8 Prozent Wachstum im Vorjahr wird für 2025 ein Plus von bis zu 5,7 Prozent erwartet, was einem Marktvolumen von bis zu 110 Milliarden Euro entspricht. "Der Onlinehandel gewinnt wieder an Dynamik – und die Treiber sind vielfältig. Die Digitalisierung stationärer Händler, Social Media und das Smartphone als ständiger Begleiter lenken zunehmend Käufe ins Netz", so Hansjürgen Heinick, Onlinemarktexperte des IFH Köln. Gleichzeitig beschleunige die abnehmende stationäre Angebotsdichte das Wachstum, lokale Versorgungslücken machten den Onlinekauf "mancherorts zur notwendigen Option".

Lebensmittel als Top-Treiber im Online-Handel

Die Stellung als Top-Treiber des Onlinehandels habe FMCG weiter behaupten können, mit Zugewinnen von bis zu +14,6 Prozent. FMCG (Fast Moving Consumer Goods) sind alltägliche Gebrauchsgüter wie Lebensmittel, Getränke, Hygieneartikel und Reinigungsmittel, die sich schnell verkaufen und regelmäßig nachgekauft werden. "FMCG zeigt derzeit eine starke Dynamik: Vor allem im Lebensmittelbereich bauen große Anbieter ihre Reichweite aus und erweitern Liefergebiete, teilweise gewinnen auch Quick-Commerce-Services wieder an Bedeutung. Schnelle Verfügbarkeit und flexible Lieferoptionen treffen den Nerv der Konsument:innen", sagt Hansjürgen Heinick.

An die zweite Stelle ist die Branche Gesundheit & Wellness gerückt (bis zu +8,8 %). Schlusslicht bleibt Wohnen und Einrichten mit einem moderaten Onlineplus von bis zu 2,9 Prozent.

Die Handelsexpert:innen des IFH Köln skizzieren die Zukunft des Onlinehandels in Deutschland anhand einer Szenario-Rechnung in drei verschiedenen Varianten. Bei allen wächst der Onlinehandel weiter. Im mittleren Szenario, das die aktuelle Trend-Dynamik fortschreibt, würde der Onlinehandel bis 2029 durchschnittlich jährlich um 4,2 Prozent zulegen. Das entspräche einem Umsatzvolumen von rund 128 Milliarden Euro im Jahr 2029. Bei zunehmendem Wachstum könnten sogar bis zu 141 Milliarden Euro Onlineumsatz erreicht werden.