Literarischer Grenzgänger

Anton-Wildgans-Preis an Wolf Haas

17. April 2025
Redaktion Börsenblatt

Wolf Haas, Autor der erfolgreichen Brenner-Romane und zuletzt von "Wackelkontakt", wird mit dem "Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans" 2025 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

Wolf Haas

Die unabhängige Jury würdigt Wolf Haas für seine stilistische Eigenwilligkeit, seine sprachliche Präzision und seine Fähigkeit, mit literarischer Leichtigkeit tiefgründige gesellschaftliche Fragen zu thematisieren: "Wolf Haas erfindet sich als Autor immer wieder neu und überspringt mühelos die vermeintlichen Grenzen zwischen 'ernster' und 'unterhaltender' Literatur. Seine exakte, oft überraschende Konstruktion und sein unverwechselbarer Ton prägen ein Werk, das gleichermaßen unterhält und zum Nachdenken anregt. Besonders mit seinen Brenner-Romanen (1996–2022) hat er eine einzigartige, artifizielle Umgangssprache in die Literatur eingebracht – spielerisch, scharf beobachtet und stilistisch brillant", wird die Jury in der Mitteilung zitiert.

Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird im Oktober überreicht.

Zum Preisträger

Wolf Haas, geboren 1960 in Maria Alm (Salzburg), lebt in Wien. Nach einem Studium der Germanistik und Linguistik arbeitete er zunächst als Universitätslektor und Werbetexter. 1996 erschien sein Debütroman "Auferstehung der Toten", der den Auftakt zur erfolgreichen neunteiligen Brenner-Reihe bildete. Weitere Werke wie "Das Wetter" vor 15 Jahren (2006), "Eigentum" (2023) oder "Wackelkontakt" (2025) festigten seinen Ruf als einer der originellsten Autoren der Gegenwart.

Zum Preis:

Der "Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans" wird jährlich auf Vorschlag einer unabhängigen Jury vergeben und zählt zu den renommiertesten Literaturpreisen Österreichs. Er richtet sich an Autorinnen und Autoren der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft, deren Werk von besonderer literarischer und gesellschaftlicher Relevanz ist.

Die Jury besteht aus Johann Holzner, Manfred Müller und Barbara Neuwirth.

Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zählen u. a. Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Christoph Ransmayr, Olga Flor, Daniel Kehlmann, Christoph W. Bauer, Laura Freudenthaler und die kürzlich verstorbene Barbara Frischmuth.