Der Geschwister-Scholl-Preis 2025 wird an Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey verliehen. Ausgezeichnet wird ihr gemeinsames Werk "Zerstörungslust. Elemente des demokratischen Faschismus" (Suhrkamp), das am 13. Oktober erscheint. Die Preisverleihung findet am 25. November um 19 Uhr in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München statt (geschlossene Veranstaltung).
In ihrer Begründung schreibt die Jury:
"Mit 'Zerstörungslust. Elemente des demokratischen Faschismus' legen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey ein Werk vor, das die politische Gegenwart eindringlich und zugleich mit großer Sensibilität ausleuchtet. [...] Die Sprache des Buches ist klar und konzentriert, verdichtet statt zu überhöhen, macht komplexe Zusammenhänge durchsichtig, ohne an Tiefe zu verlieren."
Der Preis würdigt ein Werk, das – so die Jury – "geistige Unabhängigkeit" bezeugt, "gängige Erklärungsmuster durchbricht" und "unbequeme Wahrheiten ausspricht". Amlinger und Nachtwey führen mit dem Begriff des "demokratischen Faschismus" eine neue Perspektive auf die Erosion demokratischer Strukturen ein und zeigen Wege zu einem "neuen Antifaschismus" auf.
Der Geschwister-Scholl-Preis wird seit 1980 gemeinsam vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern e.V. und der Landeshauptstadt München vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet jährlich ein Buch aus, das "von geistiger Unabhängigkeit zeugt" und "dem verantwortlichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse" gibt.
Die Jury 2025 stand unter dem Vorsitz von Kulturreferent Marek Wiechers und Klaus Füreder (Vorsitzender des Börsenvereins in Bayern) und setzte sich unter anderem aus Journalist:innen, Verleger:innen, Wissenschaftler:innen sowie Vertreter:innen aus Politik und Kultur zusammen.