Ulrike Draesner stammt aus München. Sie studierte an den Universitäten München, Salamanca und Oxford Anglistik, Germanistik und Philosophie und arbeitete als wissenschaftliche Assistentin am Münchner Institut für Deutsche Philologie. Im Jahre 1993 gab sie ihre wissenschaftliche Laufbahn zugunsten der schriftstellerischen Arbeit auf. Seit 2018 ist sie Professorin für Deutsche Literatur und Erasmus-Koordinatorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Draesner verfasst in erster Linie Lyrik und Prosa. Sie arbeitet häufig zusammen mit bildenden Künstlern und Schriftstellerkollegen an sogenannten "intermedialen" Projekten. Dabei treten Draesners Texte mit Kunstformen wie Bildhauerei, Aktionskunst und Musik in ein Spannungsverhältnis. Bis jetzt liegen weit über 20 Buchveröffentlichungen vor, u.a. "Subsong" (Gedichte, 2014), "Eine Frau wird älter. Ein Aufbruch" (2018), "Schwitters" (Roman, 2018), "doggerland" (Gedicht, 2021), "Die Verwandelten" (Roman, 2023). Im Sommer dieses Jahres sind "penelopes sch( )iff. postepos" über den größten Mythos der abendländischen Kulturgeschichte im Penguin Verlag erschienen sowie im Wallstein Verlag ihre Göttinger Lichtenberg-Poetik-Vorlesung unter dem Titel "Sich ein Herz fassen".
Ihr Werk wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. dem Eichendorff-Literaturpreis, dem Gertrud-Kolmar-Preis, der Frankfurter Poetik-Dozentur, dem Usedomer Literaturpreis. Im Jahre 2021 erhielt Draesner den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds.
Ulrike Draesner ist auch als Übersetzerin tätig. Von ihr stammen auch einige Übersetzungen aus dem Englischen, darunter zwei Bände der 2020 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten amerikanischen Lyrikerin Louise Glück.