Franz-Nabl-Preis 2023

Clemens J. Setz erhält Grazer Literaturpreis

26. Juni 2023
von Börsenblatt

Clemens J. Setz hat am 21. Juni den österreichischen Franz-Nabl-Preis 2023 im Literaturhaus Graz entgegen genommen. Das Preisgeld beträgt 15.000 Euro.

Der Franz-Nabl-Preis wird der Mitteilung zufolge seit 1975 alle zwei Jahre vergeben. Es ist der höchstdotierte Literaturpreis der Stadt Graz und eng mit der wissenschaftlichen Tätigkeit des Franz-Nabl-Institutes für Literaturforschung der Universität Graz verbunden.

In der Begründung der Jury heißt es: "Clemens J. Setz geht seinen literarischen Weg seit seinen Grazer Anfängen konsequent weiter. Sein Schreiben betrachtet und erkundet Grenzbereiche menschlichen Erlebens. Im deutschsprachigen wie internationalen Feuilleton wird ihm die Fähigkeit attestiert, derbe Anschaulichkeit mit großer Menschenfreundlichkeit zu koppeln und mit psychologischem Hintersinn Doppelbödigkeiten des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu ergründen." Der lesewütige Autor reichere die von ihm entworfenen Welten nicht nur durch poetische und sprachschöpferische Imagination, sondern auch durch ein nahezu unglaublich wirkendes enzyklopädisches Wissen an.

Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er mit Auszeichnung maturierte und Germanistik und Mathematik zu studieren begann. Seinen literarischen Weg begann er im Frühjahr 2002 mit einer Veröffentlichung in der Grazer Literaturzeitschrift LICHTUNGEN, er publizierte auch in den manuskripten und war Mitglied der Grazer Textwerkstatt plattform. Heute lebt Clemens J. Setz in Wien und gehört zu den herausragendsten Autor:innen Österreichs, so die Jury. Seiner Heimatstadt Graz bleibe Setz verbunden: Seit 2019 erscheint in den LICHTUNGEN in regelmäßiger Folge sein Essay "Poesie an unvermuteten Stellen". 

Für sein Werk erhielt Setz bislang zahlreiche Preise, zuletzt den Heinrich von Kleist-Preis 2020 und den Georg Büchner-Preis 2021.

Erster Preisträger des Franz-Nabl-Preis war Elias Canetti, ihm folgten namhafte Autor:innen, unter anderem die Nobelpreisträger Peter Handke 1985 und Herta Müller 1997.