Jugendbuchpreise

Heinz Janisch erhält Christine-Nöstlinger-Preis 2024

2. April 2024
von Börsenblatt

Heinz Janisch erhält den vierten Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Der österreichische Literaturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Heinz Janisch

Die Jurybegründung

„Der 1960 geborene, in Wien und im Burgenland lebende Autor prägt seit fünfunddreißig Jahren die österreichische Kinderliteratur, hat mehr als hundertsechzig Bücher publiziert, wovon ein Drittel in zwanzig Sprachen übersetzt wurde. Ein vielseitiger Künstler und Geschichtensammler, der über eine große literarische Bandbreite verfügt: In seinen Bilderbuchtexten, Gedichten, Kinderbüchern, Theaterstücken und Erzählungen arbeitet er poetisch, sehr präzise und voller Phantasie. Er schreibt für Kinder und Erwachsene, macht Lesungen für und Workshops mit Kindern, beteiligt sich an Projekten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, hat als Ö1-Redakteur jahrzehntelang „Menschenbilder“-Sendungen gestaltet. Immer kommuniziert er auf Augenhöhe, nimmt – wie die Namensgeberin des Preises – die Kinder ernst, vermittelt ihnen Ich-Stärke und Selbstermächtigung: Themen, von denen er mit großem Sprachgefühl auf reduzierte und dabei emotional eindringliche Weise erzählt. Ein Meister des freien, fantasievollen Spiels mit Worten.“

Die Jury bestand aus Karin Haller (Geschäftsführung Institut für Jugendliteratur), Linda Wolfsgruber (Illustratorin, freischaffende Künstlerin & Autorin) und Andrea Zsutty (Direktorin Verein ZOOM Kindermuseum). 

„Heinz Janisch schreibt für Menschen – für junge und für ältere. Er nimmt sein Publikum ernst, egal, ob er für Kinder Geschichten, Gedichte oder Gebete schreibt oder für Erwachsene bei Ö1 als Redakteur der Porträtreihe Menschenbilder und als Moderator beim Radiokolleg Sendungen gestaltet. Er nähert sich seinen Themen – wie auch den Personen, die seine Schreibworkshops und Lesungen besuchen – auf Augenhöhe und mit Neugierde und versteht seine Literatur als Angebot: für Fantasiereisen und Gespräche“, so die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Herzliche Gratulation an Heinz Janisch zum Christine-Nöstlinger-Preis 2024! Auf dass er noch lange seiner Neugierde künstlerischen Ausdruck verleiht.“

„Mit Heinz Janisch erhält einer der produktivsten Kinderbuchautoren des deutschen Sprachraums dieses Jahr den Christine-Nöstlinger-Preis. Er ist dabei kein Vielschreiber im negativen Sinn, seine zahlreichen, in über vierzig Jahren entstandenen Bücher bestechen vielmehr mit ihrer durchgängig hohen literarischen Qualität. Janisch gelingt es, ganz bei der Sache, bei seinen Leserinnen und Lesern und deren Realität, ihren Fragen, Ängsten, Gefühlen und Hoffnungen zu sein und das in einer ganz unverstellten, bisweilen poetischen, immer aber feinfühligen und wohldosierten Sprache“, so Alexander Potyka, Vorsitzender des Österreichischen Verlegerverbandes.

Über Heinz Janisch

Heinz Janisch wurde 1960 in Güssing im Burgenland geboren und arbeitet als Journalist und Autor. Er studierte Germanistik und Publizistik in Wien. Seit 1982 arbeitet er als freier Mitarbeiter beim ORF-Hörfunk und gestaltet und moderiert Hörfunksendungen. Er schreibt sowohl Bücher für Erwachsene als auch Kinderbücher, die in mehr als 25 Sprachen übersetzt wurden. Seine besondere Liebe gilt dem Kinderbuch und der Lyrik. Heinz Janisch erhielt mehrere Literaturpreise, unter anderem den Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik 2005, den Österreichischen Kunstpreis für Kinder- und Jugendliteratur 2018 und den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 2020. Er lebt in Wien und im Burgenland.

Der Christine-Nöstlinger-Preis wird von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgerichtet. Der Preis zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten. Bisherige Preisträger:innen: Lilly Axster (2023), Linda Wolfsgruber (2022) und Michael Roher (2021).