Preis für Kinder- und Jugendliteratur

Linda Wolfsgruber erhält Christine-Nöstlinger-Preis 2022

25. März 2022
von Börsenblatt

Die Illustratorin Linda Wolfsgruber erhält den zum zweiten Mal vergebenen Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

„Seit bald vier Jahrzehnten schenkt die Künstlerin Linda Wolfsgruber Kindern das Glück von Bildern, die sie in Träume ziehen, das Herz weiten und kostbare innere Zustände spürbar machen“, so die Jury zu ihrer Entscheidung. „In ihrem mittlerweile über 70 Bücher umfassenden Werk lässt sie zu Kinderbuch-Texten renommierter Autorinnen und Autoren zärtliche visuelle Resonanzräume erstehen. Stil ist bei dieser Illustratorin nicht ein gleichbleibendes besonderes Gepräge, sondern vielmehr Wandlungsfähigkeit. Wolfsgruber ist eine Meisterin darin, sich auf Erzähltes einzustellen, hineinhorchend stets neue Zugänge und Techniken zu finden und diese mit liebevoller Sorgfalt umzusetzen.“

Davon zeuge unter anderem ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem österreichischen Autor Heinz Janisch. Ob in der Illustration alter Märchen, Sagen und Mythen oder überraschender neuer Geschichten, stets schärfe die in Wien lebende gebürtige Südtirolerin mit dem äußeren Blick den inneren Blick: für feine Gefühlsnuancen und Stimmungen, die sich einfachen Zuschreibungen entziehen, ebenso wie für die Kostbarkeit und Schönheit des vermeintlich Nebensächlichen.

Ausgerichtet wird der Preis gemeinsam von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels seit 2021. Er wird jährlich vergeben und zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten. Michael Roher war 2021 der erste Preisträger des Preises.

Die Entscheidung über die Auszeichnung fällt eine unabhängige Fachjury bestehend aus drei Mitgliedern. 2022 bestand die Jury aus Karin Haller (Geschäftsführung Institut für Jugendliteratur), Paulus Hochgatterer (Autor & Psychiater, Universitätsklinikum Tulln) und Anne-Catherine Simon (Redaktion Feuilleton „Die Presse“).