LitLab-Stipendium für Liv Thastum
Liv Thastum erhält das LitLab-Stipendium 2025/26 des Literarischen Zentrums Göttingen und der Stiftung Niedersachsen. Gelobt wird etwa ihre "humorvolle Wortschöpfungslust".
Liv Thastum
Liv Thastum erhält das LitLab-Stipendium 2025/26 des Literarischen Zentrums Göttingen und der Stiftung Niedersachsen. Gelobt wird etwa ihre "humorvolle Wortschöpfungslust".
Liv Thastum
Es ist "ein Sprechen jenseits eines einsprachigen, nationalistischen Weltbildes", das Liv Thastums Texte so schillernd mache, heißt es in der Mitteilung des Literarischen Zentrums Göttingen. Die 1997 in Berlin geborene Autorin schreibe Lyrik, aber auch Theatertexte und Essays – auf Deutsch und Dänisch sowie stets im Spannungsfeld zwischen den Sprachen. Zudem sei sie als Übersetzerin aus dem und ins Dänische tätig. "Ihre Texte entziehen den Worten ihre Selbstverständlichkeit, irritieren den gewohnten Gestus und formen eigenwillige Klanggebilde – ohne dabei ihre spielerische Leichtigkeit zu verlieren. Ihr transdisziplinäres Werk überzeugte uns durch ihre sprachreflexive Tiefe, das vielschichtige Spiel mit Sprachregistern und die humorvolle Wortschöpfungslust, die sich in besonderer Form auch in ihrem aktuellen Kinderbuchmanuskript zeigte."
Liv Thastum studierte Literarisches Schreiben und Lektorieren in Hildesheim, nachdem sie dort bereits den Bachelor in Kreativem Schreiben und Kulturjournalismus abgeschlossen hat. Für ihr Schaffen wurde sie zahlreich ausgezeichnet. 2025 war sie Finalistin beim Leonce-und-Lena-Lyrikpreis, 2024 Finalistin des 32. Open Mike in der Kategorie Lyrik und Preisträgerin des Wortmeldungen Förderpreises. Frühere Auszeichnungen umfassen u. a. den Klopstockpreis für junge Lyrik und den Publikumspreis beim Preis der jungen Dramatik (2022, zusammen mit Nick Tlusty). 2026 erscheint ihr Lyrikdebüt "da so am krustengrund" bei kookbooks.
Neben dem Schreiben gilt ihr Fokus der literarischen Vermittlung: Seit 2012 leitet sie Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche, zum Beispiel im Rahmen der Berlinale Filmfestspiele. Seit 2025 gestaltet sie eine neue Werkstattreihe zum Theaterschreiben an der Academy Bühnenkunstschule Berlin. In den letzten Jahren war sie mit Lesungen, Workshops und poetischen Installationen in Norwegen, Dänemark, der Schweiz, Deutschland und Österreich präsent. Ihre performativen Arbeiten waren u.a. beim Poesiefestival Berlin, dem Poesiefestival Kopenhagen, in Bodø (Kulturhauptstadt Europas 2024), am Schauspielhaus Leipzig und bei diversen internationalen Literaturveranstaltungen zu hören.
Das LitLab-Stipendium wird jährlich vom Literarischen Zentrum Göttingen und der Stiftung Niedersachsen an aufstrebende Autor:innen vergeben, die mit innovativen Ansätzen und außergewöhnlichem erzählerischen oder lyrischen Talent überzeugen und sich insbesondere in der Literaturvermittlung für junge Menschen engagieren. Die dreimonatige finanzielle Förderung ermöglicht der Stipendiatin, sich intensiv ihrer literarischen Arbeit zu widmen und neue Projekte zu entwickeln.
Ferner ist das Stipendium mit einem Mentoringauftrag verbunden: Liv Thastum wird an vier Wochenenden Schreibwerkstätten am Literarischen Zentrum Göttingen gestalten und mit Jugendlichen an eigenen Texten und Fragen zur Sprache arbeiten. Die Workshop-Wochenenden finden dieses Mal statt am 10./11. Januar 2026, am 7./8. Februar 2026, am 7./8. März 2026 und am 25./26. April 2026.
Das LitLab-Stipendium wird bereits im sechsten Jahr vergeben. Bisherige Stipendiat:innen waren Hannah Oppolzer, Jelena Kern, Henrik Pohl, Mirjam Wittig und Marina Schwabe.
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