Literaturpreise

Lutz Seiler erhält Bertolt-Brecht-Preis

9. März 2023
von Börsenblatt

Der Autor Lutz Seiler wird mit dem Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg ausgezeichnet. Er ehrt die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart.

Lutz Seiler

Der Bertolt-Brecht-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird Lutz Seiler am 20. April im Augsburger Rathaus überreicht.

„Mit seinen Romanen Kruso (2014) und Stern 111 (2020), mit seinen Gedichtbänden, Erzählungen und Essays, aber auch mit der Arbeit als Literaturvermittler im Peter-Huchel-Haus Wilhelmshorst hat Lutz Seiler das literarische Leben der Gegenwart nachhaltig geprägt. Seilers Prosa besticht durch ihren magischen Sound. Poetische Lakonik, Redlichkeit, Elegisches und Humorvolles entfalten sich in unvergleichlichen Szenen. Die Texte dieses Dichters erinnern an Verschollenes, rufen Unerledigtes auf, und sie reichen in die Lebenszeit des Stückeschreibers aus Augsburg hinein: Flucht und Migration, die Folgen der Ablösung gesellschaftlicher Systeme, die Arbeit der Erinnerung, Alternativen zum Jetzt.“, heißt es in der Begründung der Jury für die Vergabe des Bertolt-Brecht-Preises 2023 an Lutz Seiler.

Außerdem gratulieren Oberbürgermeisterin Eva Weber und Kulturreferent Jürgen Enninger dem Preisträger.

„Die Vergabe des Bertolt-Brecht-Preises an Lutz Seiler ist neben dem Brechtfestival Augsburg ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr zum 125. Geburtstag Brechts.“, so Jürgen Enninger, Kulturreferent der Stadt Augsburg.

Vielfach ausgezeichnet

Lutz Seiler ist 1963 geboren und wuchs in Ostthüringen auf. Er schloss eine Lehre als Baufacharbeiter ab und arbeitete als Zimmermann und Maurer. Nach seiner Armeezeit studierte er Geschichte und Germanistik in Halle und ging späte für einige Zeit nach Berlin, Rom, Los Angeles und Paris. Seit 1997 leitet er das literarische Programm im Peter-Huchel-Haus bei Potsdam. Er lebt zusammen mit seiner Frau als freier Schriftsteller in Wilhelmshorst und Stockholm.

Er schrieb zahlreiche Gedichte, Essays, Erzählungen und Romane und wurde zahlreich ausgezeichnet, darunter mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, dem Deutschen Buchpreis und dem Preis der Leipziger Buchmesse. Zuletzt wurde er mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet.

Die Jury 2023 unter der Leitung von Enninger (ohne Stimme) setzte sich zusammen aus:

  • Barbara Mundel (Intendantin Münchener Kammerspiele)
  •  Kira Kirsch (Dramaturgin und Leiterin brut Wien, Spielstätte der freien Szene),
  • Jürgen Hillesheim (Leiter Brecht-Forschungsstätte Augsburg),
  • Mathias Mayer (Literaturwissenschaftler, Universität Augsburg),
  • Hubert Spiegel (Deutschland-Korrespondent im Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung),
  • Uwe Wittstock (Literaturkritiker, Autor und Journalist) und
  • Erdmut Wizisla (Leiter des Brechtarchivs Berlin, Vertretung der Brecht-Erbinnen)