Auszeichnung für Indie-Verlage

MÄRZ Verlag erhält Großen Berliner Verlagspreis 2025

10. November 2025
Redaktion Börsenblatt

Der Berliner Verlagspreis 2025 wurde am 9. November im Deutschen Theater verliehen. Der Große Berliner Verlagspreis ging dabei an den MÄRZ Verlag, die zwei Berliner Verlagspreise an den BeBra Verlag und den Kraus Verlag.

Berliner Verlagspreis 2025

Berliner Verlagspreis 2025

Der neue MÄRZ Verlag steht fest in der Gegenwart – mit Büchern, die sich nicht scheuen, die politische Gegenwart mit all ihren Widersprüchen, Zumutungen und unabgeschlossenen Fragen hereinzuholen.

Jurymitglied Philipp Böhm in seiner Laudatio

Der Berliner Verlagspreis 2025 wurde am Sonntag im Rahmen eines feierlichen Festakts im Deutschen Theater Berlin verliehen. Mit dem Großen Berliner Verlagspreis, dotiert mit 26.000 Euro, ehrte die Jury den MÄRZ Verlag. Die beiden mit jeweils 15.000 Euro dotierten Berliner Verlagspreise gingen an den BeBra Verlag und den Kraus Verlag. Ebenfalls nominiert waren die Verlage DAS GRAMM, Favoritenpresse und SHIFT BOOKS – sie erhielten jeweils eine Anerkennung in Höhe von 4.000 Euro.

"Das Einstehen für eine lebendige Demokratie, für Vielfalt, Freiheit und Kreativität ist gerade in unsicheren Zeiten, in denen sich die Erosion demokratischer Werte in beunruhigender Geschwindigkeit vollzieht, eine Verpflichtung. Dem Medium 'Buch' und der visionären Arbeit unabhängiger Verlage kommt dabei eine zentrale Rolle zu", sagte Sarah Wedl-Wilson, Senatorin für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
"Mit einem dichten Netz an Buchhandlungen, mit zahlreichen Traditionsverlagen und stetigen Neugründungen ist die Verlagsbranche lebendiger Bestandteil der Berliner Kreativwirtschaft. Bücher eröffnen neue Welten, sie verbinden Menschen und regen zum Nachdenken an – dafür stehen unsere Berliner Verlage, die wir gerne für ihr Engagement würdigen. Für die Leistung gerade kleiner, unabhängiger Verlage, den offenen gesellschaftlichen Diskurs mitzugestalten, verleihen wir den Berliner Verlagspreis 2025", ergänzte Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Zur diesjährigen Jury gehörten Philipp Böhm (Autor), Nadia Budde (Grafikerin, Kinderbuchillustratorin und Autorin), Leif Greinus (Verleger, Verlag Voland & Quist), Shelly Kupferberg (Journalistin, Moderatorin und Autorin), Janin Präßler (Leiterin der Stadtbibliothek Treptow-Köpenick) und Kurt von Hammerstein (Buchhändler, Hundt Hammer Stein). Aus insgesamt 89 Einreichungen wählten sie die Gewinnerverlage aus.

In seiner Laudatio auf den MÄRZ Verlag sagte Jurymitglied Philipp Böhm: "Barbara Kalender und Richard Stoiber haben mit dem MÄRZ Verlag einen Verlag der Gegenkultur, der Kritik und des Experiments wieder neu gegründet. Sie führen aber nicht nur eine Tradition des Verlegens fort, sie schaffen gleichsam etwas Neues. Der neue MÄRZ Verlag steht fest in der Gegenwart – mit Büchern, die sich nicht scheuen, die politische Gegenwart mit all ihren Widersprüchen, Zumutungen und unabgeschlossenen Fragen hereinzuholen, mit Büchern, die mal direkt politisch sind, mal ihre gesellschaftlichen Fragen mehr auf einer Formebene stellen. Dafür verleihen wir ihm gerne den Großen Berliner Verlagspreis 2025."

Zum Preis

Der Berliner Verlagspreis, insgesamt mit 68.000 Euro dotiert, wird seit 2018 gemeinsam von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie für Wirtschaft, Energie und Betriebe vergeben. Das Projektmanagement liegt beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.
Bewerben konnten sich Verlage mit Firmensitz in Berlin und einem Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro. Von der Vergabe ausgeschlossen sind Verlage, die mehrheitlich zu größeren Verlagsgruppen gehören, sofern diese mehr als zwei Millionen Euro Gesamtumsatz erzielen.

Im vergangenen Jahr (2024) wurden Voland & Quist, Reprodukt und der Transit Verlag ausgezeichnet.