"Wenn es einem Chronisten der EU-Geschichte, zu dem Robert Menasse jedenfalls geworden ist, gelingt, einen intellektuell anspruchsvollen Unterhaltungsroman vorzulegen, so ist dies bei dem oft als technokratisch, langweilig und spröde denunzierten Außenbild der Europäischen Union eine großartige erzählerische Leistung", lobt Michael Rosecker vom Karl-Renner-Institut. In "Die Erweiterung" verbänden sich detailreiche Sachkenntnis, eine gehörige Portion Ironie und ein starkes europäisches Herz zu einem Roman, der als historisches Lehrbuch, Tragödie, Satire und Liebesgeschichte gelesen werden könne. "Diese Vielfalt der erzählten Geschichte, die sich um den Beitrittswunsch Albaniens entspinnt, führt so ins schillernde Innenleben der EU. Zwei 'Blutsbrüder', verbunden durch einen Schwur im Untergrundkampf gegen das polnische kommunistische Regime, machen nach der Wende politische Karrieren. Der eine wird Regierungschef Polens, der andere ein hoher Beamter der Europäischen Kommission, zuständig für die Erweiterungs-Politik. Unzählige menschliche Schicksale werden episch aufgespannt und verbinden sich dann doch in einem großen Showdown. Trotz vieler Ambivalenzen, Untiefen und Niederungen dieser europäischen Figuren und deren 'Politik' ruft Menasse mit seinem zweiten Europa-Roman dazu auf, dass wir uns angesichts wachsender Nationalismen viel öfter an dem großartigen Projekt vereinigtes Europa erfreuen und intensiver um es kämpfen sollten."