Essayistik

Merck-Preis 2022 an Niklas Maak

12. August 2022
von Börsenblatt

„Eleganz und Sprachwitz“ findet die Jury in den Büchern von Niklas Maak zum Thema Architektur. Dafür erhält er den mit 20.000 Euro dotierten Merck-Preis für literarische Kritik und Essay.

Niklas Maak

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zeichnet den Architekturkritiker Niklas Maak mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2022 aus.

Preistrio im November

Der Merck-Preis wird zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis am 5. November 2022 in Darmstadt verliehen. Dieses Jahr geht der Büchner-Preis an Emine Sevgi Özdamar.

Ebenfalls vergeben wird dann der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2022. Auch dieser Preis ist mit 20.000 Euro hoch dotiert. Ausgezeichnet wird Kulturwissenschaftlerin Iris Därmann, Professorin für Kulturtheorie und Kulturwissenschaftliche Ästhetik am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.

Merck-Preis 2022: Die Begründung der Jury

„Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay des Jahres 2022 an Niklas Maak, dessen kritische Essays und Bücher zur Architektur sich durch die Verbindung von eminentem kunst- und baugeschichtlichem Sachverstand mit Anschauungsintensität, stilistischer Eleganz und Sprachwitz auszeichnen. Sein feines Sensorium für die kulturelle, politische und lebensweltliche Einbindung von Architektur motiviert seinen Widerstand gegen die Entpolitisierung des Baudiskurses und schärft seinen Blick auf die Zusammenhänge zwischen den Bauten und denen, die sie bewohnen. Niklas Maak interessiert sich für die Hoffnungen und Sehnsüchte der Architekten und ihrer Auftraggeber, die sich in den Bauten verkörpernden utopischen Ideen und deren Scheitern, die Lebensentwürfe, die sich in ihnen verwirklicht haben und die an ihnen zerschellt sind. All dies lässt den Kritiker immer wieder zu einem glänzenden Erzähler von Architektur werden.“

Über den Preisträger

Niklas Maak, geboren am 17. August 1972 in Hamburg, ist seit 2001 Kunst- und Architekturredakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Maak studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Hamburg und Paris, forschte zum Werk Francesco Borrominis und promovierte 1998 in Kunstgeschichte zu Fragen der Entwurfstheorie bei Paul Valéry und Le Corbusier. Er lehrt Architektur in Harvard und als Gastprofessor an der Frankfurter Städelschule. Zudem war er Co-Autor und Co-Kurator des Harvard-Forschungsprojekts „Countryside“ und der gleichnamigen Ausstellung im Guggenheim-Museum in New York (2020).

Für seine Schriften erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter:

  • George-F.-Kennan-Preis
  • Henri-Nannen-Preis
  • Preis des Bundes Deutscher Architekten

Publikationen:

  • »Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser brauchen« (2014)
  • »Atlas der seltsamen Häuser und ihrer Bewohner« (2016)
  • »Eurotopians. Fragmente einer anderen Zukunft« (2017)
  • »Servermanifest. Die Architektur des Data Centers und die Zukunft der Demokratie« (2022)

Auch als Romancier ist er in Erscheinung getreten, mit den Büchern »Fahrtenbuch« (2011) und »Technophoria« (Hanser, 2020), das zurzeit verfilmt wird.