Literaturpreise

Schubart-Literaturpreis 2023 für Julia Schoch

25. Januar 2023
von Börsenblatt

Für ihren Roman „Das Vorkommnis“ (dtv) wird die Schriftstellerin Julia Schoch mit dem mit 20.000 Euro dotierten Schubart-Literaturpreis 2023 der Stadt Aalen ausgezeichnet. Der Förderpreis geht an Slata Roschal.

Julia Schoch

„Die Jury überzeugte vor allem ihre sprachlich konzentrierte und kluge Selbstbefragung über Erinnerungen und die Konstruktion eines Lebens, die von einem unerschrockenen und offenen Blick auf vermeintliche Gewissheiten zeugt – ganz im Sinne des Namensträgers des Preises“, heißt es in der Begründung der Jury.

Die Jury setzte sich zusammen aus:

  • Verena Auffermann (Berlin)
  • Michael Kienzle (Stuttgart)
  • Stefan Kister (Stuttgart)
  • Anne-Dore Krohn (Berlin)
  • Denis Scheck (Köln)
  • Michael Weiler (Aalen)

Julia Schoch ist 1974 geboren, studierte Germanistik und Romanistik und lebt als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam. Für ihr Werk und ihre Übersetzungen erhielt sie bereits zahlreiche Auszeichnungen; 2022 zum Beispiel die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk.

Ihr nun mit dem Schubart-Literaturpreis ausgezeichneter Roman „Das Vorkommnis“ ist der Auftakt eines dreiteiligen Erzählprojekts mit dem Gesamttitel „Biographie einer Frau“. Der zweite Teil erscheint am 16. Februar unter dem Titel „Das Liebespaar des Jahrhunderts“.

Debütpreis für Slata Roschal

Mit dem mit 7.500 Euro dotierten Schubart-Förderpreis der Kreissparkasse Ostalb wird Slata Roschal für ihr Debüt „153 Formen des Nichtseins“ (Homunculus-Verlag“ ausgezeichnet, das auch für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde und auf der SWR-Bestenliste stand.

In ihrem Romandebüt bildet die in Sankt Petersburg geborene Schriftstellerin das Aufwachsen in einer Gemeinschaft ab, in der zur russisch-jüdischen Herkunft noch die Zugehörigkeit zu einem Reich kommt, das nicht von dieser Welt ist: den Zeugen Jehovas.

Slata Roschal zog mit ihren Eltern 1997 nach Deutschland und wuchs in Schwerin zweisprachig auf. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Komparatistik an der Universität Greifswald und promovierte 2021 an der Universität München.