Auszeichnung

VdÜ-Übersetzerbarke 2025 an Thomas Hummitzsch

16. September 2025
Redaktion Börsenblatt

In seinen differenzierten Kritiken weist Thomas Hummitzsch unermüdlich auf den Wert der Übersetzungskunst hin. Wie wichtig es ist, sie zu erkennen, anzuerkennen und entsprechend zu würdigen. Die Preisverleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse statt.

Foto von Thomas Hummitzsch, vor einem Bücherregal

Thomas Hummitzsch

In seinen differenzierten Kritiken weist Thomas Hummitzsch unermüdlich auf den Wert der Übersetzungskunst hin. Wie wichtig es ist, sie zu erkennen, anzuerkennen und entsprechend zu würdigen. Die Preisverleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse statt.

VdÜ

Das teilte der Verband deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. | VdÜ in ver.di mit. In seinen Rezensionen, literaturkritischen Essays und zahlreichen Interviews betone der freie Literatur- und Filmkritiker Thomas Hummitzsch äußerst fachkundig die Bedeutung des literarischen Übersetzens und des übersetzerischen Wirkens. Unabhängig von Form und Umfang seiner Texte nehme er die literarische Übersetzung stets als Kunstwerk eigenen Ranges wahr und ernst. Dabei gebe er der literaturkritischen Auseinandersetzung mit der Übersetzung verlässlich Raum, geht auf die Besonderheiten der jeweiligen Übersetzung und die Bedeutung ihrer Machart ein – ganz gleich, ob die zugrundeliegenden Werke Belletristik, Lyrik, Sachbuch oder Comic zugeordnet werden.

Mit genauem Blick und Respekt vor den besonderen Herausforderungen verleihe Hummitzsch übersetzerischen Großprojekten die verdiente (und oftmals überfällige) Sichtbarkeit. In seinen differenzierten Kritiken weist er unermüdlich auf den Wert der Übersetzungskunst hin. Wie wichtig es ist, sie zu erkennen, anzuerkennen und entsprechend zu würdigen, so der VdÜ.

Zudem thematisiere Thomas Hummitzsch auch immer wieder die besonderen Arbeitsbedingungen von Übersetzenden. Zum Hieronymustag 2024 habe er beispielsweise mit mehreren Berliner Kolleg:innen über ihre Arbeit als literarische Übersetzer:innen gesprochen. Sein Essay "Übersetzen übersetzen", in den diese Gespräche eingeflossen sind, zeige nicht nur die ideelle Verbundenheit der Übersetzenden mit ihrer Arbeit auf, sondern weise auch eindringlich und tiefgründig auf die strukturellen Bedrohungen in der Branche und die prekäre Lage der Übersetzenden hin.

Darüber hinaus mache er sich im öffentlichen und literaturkritischen Diskurs, bei Veranstaltungen, auf Podien und in persönlichen Gesprächen für die Kunst des literarischen Übersetzens stark. Er ist Teil der Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse und gehört zur Stipendien-Jury beim Deutschen Übersetzerfonds.

Thomas Hummitzsch, geb. 1979, studierte Germanistik, Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte in München, Berlin und Paris. Seine Texte erscheinen u.a. im Schweizer "Republik Magazin", "Rolling Stone", im "freitag", in der "Galore" oder der "taz". Zudem betreibe er den großartigen literarischen Blog intellectures.

"Für sein unermüdliches, leidenschaftliches und wirkungsvolles Engagement danken wir ihm von Seiten der Übersetzer:innenzunft durch die Auszeichnung mit der Übersetzerbarke", so der VdÜ.

Zum Preis:

Die Barke ist ein undotierter Preis in Form eines Originalkunstwerks und zeichnet seit 2004 Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die für Literaturübersetzer:innen Bedeutendes leisten.

Das diesjährige Barken-Kunstwerk ist ein Bild der Ostberliner Fotografin Sophie Kirchner, die in ihrer Arbeit die Frage aufwirft, nach welchen Werten und Anschauungen wir leben wollen.

Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse

Die festliche Preisverleihung findet am Mittwoch, den 15. Oktober um 17:00 Uhr auf der Frankfurter Buchmesse im Zentrum Wort, Bühne für Literatur & Übersetzung, Halle 4.1 F21 statt.