Podiumsdiskussion des mediacampus frankfurt

Sind Triggerwarnungen sinnvoll?

10. Mai 2022
von Börsenblatt

"Ist lesen gefährlich? Triggerwarnungen und Sensitivity Reading", lautete das Thema einer Online-Podiumsdiskussion von mediacampus frankfurt und der IG Meinungsfreiheit im Börsenverein.

Die Diskussionsrunde

In einer Podiumsdiskussion am 9. Mai, diskutierten Schülerinnen des mediacampus frankfurt, der Nachwuchssprecher und Branchenvertreter:innen die Themen Triggerwarnungen und Sensitivity Reading. Die Debatte drehte sich unter anderem um die Frage, ob es sich dabei um sinnvolle Maßnahmen handelt, mit denen Leser:innen geschützt werden, oder ob dadurch die Kunstfreiheit eingeschränkt wird, teilt der mediacampus frankfurt mit.

Moderiert wurde die gemeinsame Veranstaltung von mediacampus frankfurt und IG Meinungsfreiheit von Marcus Riverein, Dozent für Politik und Literatur.

Der Hintergrund

Immer mehr Buchverlage nutzen Triggerwarnungen, um vor Inhalten in Büchern zu warnen, die von Leser:innen als verletzend wahrgenommen werden oder eventuell Traumata reaktivieren könnten. Auch Sensitivity Reading, also das kritisch-überprüfende Gegenlesen bei sensiblen Themen als Teil des Überarbeitungsprozesses, finde immer häufiger statt. Doch längst nicht alle Verlage machen davon Gebrauch. Mit den Pro- und Contra-Argumenten hat sich der Branchennachwuchs im Vorfeld zu der Diskussion intensiv auseinandergesetzt – etwa im Rahmen einer MeinungsfreiheitAG.

"Selten habe ich so eine diskutierfreudige und verständnisvolle Gruppe erlebt, die respektvoll und interessiert den anderen zugehört hat", so die Schülerin Tiffany Urban in Ihrer Einführung zur Podiumsdiskussion.

An der Diskussion beteiligt waren:
Moderation:

  • Marcus Riverein, Politik- und Literaturdozent des mediacampus frankfurt

Podium:

  • Kristin Drees (Schülerin des 222. Berufsschulblocks des mediacampus frankfurt)
  • Tiffany Urban (Schülerin des 222. Berufsschulblocks des mediacampus frankfurt)
  • Tobias Groß (Nachwuchssprecher)
  • Saskia Jürgens (Nachwuchs-AG, Taskforce Gütesiegel für Ausbildungen)
  • Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl)
  • Monika Osberghaus (Klett Kinderbuch)
  • Doreen Tringali (S. Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag)

Woche der Meinungsfreiheit

Die Podiumsdiskussion fand während der "Woche der Meinungsfreiheit" (3. bis 10. Mai 2022) statt. Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Tag der Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai organisiert ein breites gesellschaftliches Bündnis unter dem Claim #MehrAlsMeineMeinung bundesweit Online-Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen. Das Bündnis wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels initiiert. Inhaltliche Basis ist die "Charta der Meinungsfreiheit", die Bürger:innen unterzeichnen können. Weitere Infos unter: www.woche-der-meinungsfreiheit.de .