Lizenzgeschäft: Interview mit Ravensburger

"2022 war im Lizenzhandel ein sehr forderndes Jahr"

18. Oktober 2023
von Sabine Cronau

Wie entwickelt sich das Lizenzgeschäft? Das haben wir Lizenzexpertinnen im Vorfeld der Messe gefragt - als die Zahlen der Lizenzumfrage 2022 erschienen sind. Diesmal antwortet Florence Roux von Ravensburger: Sie hofft, dass die Frankfurter Buchmesse 2023 eine Rückkehr zum "Business as usual" mit sich bringt.

Florence Roux, Ravensburger

Florence Roux

Wir haben uns kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs dazu entschieden, keine weiteren Lizenzen mehr nach Russland zu verkaufen.

Florence Roux, Head of Foreign Rights bei Ravensburger

2022 haben deutsche Verlage durch das einbrechende Russland-Geschäft und die Corona-Beschränkungen in China deutlich weniger Lizenzvereinbarungen abgeschlossen – minus 14 Prozent laut Lizenzumfrage des Börsenvereins. Wie läuft der Lizenzhandel bei Ihnen?

2022 war ein sehr forderndes Jahr. Es gab viele Herausforderungen, vor allem was den Verkauf von Koproduktionen betrifft, mit denen wir bei Ravensburger den Hauptanteil unseres Lizenzgeschäftes machen. Die Preisvolatilität, die Stornierungen, die steigenden Energie- und Transportkosten haben unser Geschäft belastet.
 
Bei den Koproduktionen hatten wir 2022 einen deutlichen Umsatzrückgang zum Vorjahr, vor allem weil die Geschäfte mit einem wichtigen Kunden zurückgegangen sind. Davon abgesehen haben wir durch einige osteuropäische Lizenznehmer mehr Koproduktionen verkaufen können als 2021 und konnten ein deutliches Umsatzplus verzeichnen. Das allerdings durch viele kleinere Deals.

Was den Verkauf von Lizenzen (ohne Produktion) betrifft, wurden zwar etwas weniger Verträge abgeschlossen als 2021, jedoch mit höheren Erlösen. Hier spielte der deutsche Audio-Markt eine große Rolle. Das Geschäft mit China verlief wie geplant. Was den russischen Markt angeht, entschieden wir uns kurz nach Beginn des Krieges, keine weiteren Lizenzen mehr nach Russland zu verkaufen.

Aktuell zeichnet sich ab, dass wir unsere Ziele für 2023 erreichen werden.

Mit Börsenblatt Plus ins Branchengeschehen eintauchen

Sie wollen diesen Plus-Artikel weiterlesen?
Dafür benötigen Sie ein Benutzerkonto sowie ein Abonnement!

  • Zugriff auf alle Plus-Artikel (Analysen und Kommentare der Redaktion, exklusive Branchenzahlen, Interviews, Hintergrundberichte, Reportagen und Artikel aus dem gedruckten Börsenblatt)
  • Alle E-Paper-Ausgaben seit 2019, die aktuelle bereits am Mittwochabend abrufbar
  • Plus-Newsletter mit Highlights und Empfehlungen aus der Redaktion