Lesetipp "New York Times""

Amanda Gormans Übersetzer*innen in Europa

29. März 2021
von Börsenblatt

Die Debatte um die Übersetzung des Gedichts „The Hill We Climb“  von Amanda Gorman hält an. Die „New York Times“ fasst die europäische Debatte zusammen und sprach mit den Übersetzerinnen der deutschsprachigen Ausgabe. 

Bei der Amtseinführung des neuen amerikanischen Präsidenten Joe Biden im Januar bewegte Amanda Gorman mit ihrem Gedicht „The Hill We Climb“ die ganze Welt. Die Übersetzungsrechte wurden in viele Länder verkauft. Seit jedoch in den Niederlanden die Übersetzerin Marieke Lucas Rijneveld den Auftrag ablehnte, nachdem Kritik, sie sei selbst nicht schwarz, laut wurde, tobt der Streit, welche Merkmale und Erfahrungen zur Übersetzung von Gormans Gedicht qualifizieren.

Der Journalist Alex Marshall hat für die „New York Times“ die hitzige europäische Debatte zusammengefasst: "The discussion has shone a light on the often unexamined world of literary translation and its lack of racial diversity.". Bei zahlreichen europäischen Verlagen hat Marshall nachgefragt, wer und warum Gorman’s Poem übersetzen darf. In Schweden beispielsweise überträgt ein schwarzer Rapper das Gedicht, in Frankreich eine schwarze Sängerin. Auch von den Verlagen für die spanische, die griechische und die finnische Ausgabe gab es dazu Auskunft.

Die Rechte zur deutschen Übersetzung hat der Verlag Hoffmann & Campe gekauft und für die Übersetzung bzw. Übertragung ein dreiköpfiges Team beauftragt: die Lyrikübersetzerin Uda Strätling, die muslimische Autorin Kübra Gümüşay und die Politologin Hadija Haruna-Oelker; die drei berichten in dem Artikel aus ihrer Übersetzungswerkstatt.