"Der beste Roman der Welt!"
Blogger Uwe Kalkowski, besser bekannt als "Der Kaffeehaussitzer", flaniert monatlich durch die Buchblogs und stellt bei uns besprochene Titel vor. Hier kommt seine literarische Netzauslese für April.
Uwe Kalkowski
Blogger Uwe Kalkowski, besser bekannt als "Der Kaffeehaussitzer", flaniert monatlich durch die Buchblogs und stellt bei uns besprochene Titel vor. Hier kommt seine literarische Netzauslese für April.
Uwe Kalkowski
Vier Wochen sind seit der letzten Kolumne vergangen und beim Schreiben frage ich mich gerade, wo die Zeit geblieben ist. Vielleicht empfinde nur ich das so, doch gefühlt liegt die Leipziger Buchmesse schon Monate zurück - und gleichzeitig sind all die Gespräche mit vielen wunderbaren Menschen noch sehr präsent im Kopf. Schön war's.
In ihrem Blog LiteraturReich hat Petra Reich einen sehr lesenswerten Rückblick auf ihren Besuch in Leipzig veröffentlicht. Ein Schwerpunkt: Die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse, da ... ach, einfach selbst lesen. Es lohnt sich, versprochen.
Durch die Auszeichnung mit dem Preis der Leipziger Buchmesse bin ich auf das Buch "Halbinsel" von Kristine Bilkau aufmerksam geworden. Vom Klappentext her hätte ich den Roman bei einem Buchhandelsbesuch eher nicht mitgenommen. Aber nach der wunderbaren Rezension von Antje Tomfohrde in ihrem Blog Das Buchzuhause bin ich nun doch sehr neugierig.
Gastland der Leipziger Buchmesse war Norwegen. Bloggerin und Buchhändlerin Simone Finkenwirth schreibt dazu im Blog Klappentexterin und Herr Klappentexter: "Selten hat mich ein Gastland mit der Vielfältigkeit seiner Literatur derart begeistert wie Norwegen." Und es folgen spannende Leseempfehlungen. Unbedingt vorbeischauen.
Wenn ein Buch "Der beste Roman der Welt" genannt wird, macht das natürlich neugierig. Gemeint ist in diesem Fall "Die Zeitmaschine" von H.G. Wells, erschienen im Jahr 1895. Was das Buch für ihn so besonders - und so zeitlos - macht, beschreibt David Wonschewski in seinem Blog.
Schon länger schleiche ich um die Krimis von Seishi Yokomizo herum. Bloggerin Lena Riess stellt in ihrem Blog den Band "Die rätselhaften Honjin-Morde" vor - und zwar in der schönen Ausstattung der Büchergilde Gutenberg. Eine feine Besprechung. Und ein guter Tipp für den anstehenden Quartalskauf.
Da wir gerade bei Kriminalliteratur sind: Den Krimiblog Kaliber .17 schätze ich sehr und finde dort regelmäßig Leseanregungen. Aktuell hat es mir zum Beispiel die Rezension des Romans "Der Gott des Waldes" von Liz Moore sehr angetan.
Der Blog Bücherbriefe hat die thematischen Schwerpunkte Phantastik und Klassiker - eine tolle Mischung, die immer wieder für Entdeckungen sorgt. Wie etwa durch die Rezension der Kurzgeschichte "Die Schwere Not" von Iwan Gontscharow, die - 1838 erschienen - ganz zu Beginn von dessen literarischer Karriere steht.
Um einen modernen Klassiker geht es im Blog Kommunikatives Lesen. Blogger Alexander Carmele beschäftigt sich dort ausführlich und intensiv mit dem Roman "Die Glasglocke" von Sylvia Plath.
Im Blog Trouvailles Litteraires schreibt Bloggerin Lisa Evertz über Helmut Kraussers Roman "Freundschaft und Vergeltung" und kommt zu dem Fazit:
"Auf der ersten Ebene ein spannender Roman über Macht und Leidenschaft und auf der zweiten eine formverspielte und medienreflektierte Erzählung über die schwere Unterscheidbarkeit von Wahrheit und Täuschung, über die Manipulierbarkeit von Geschichten und die faszinierenden und fatalen Gespinste der Imagination."
Den Blog Nur Lesen ist schöner von Stephanie Sack besuche ich schon seit vielen Jahren regelmäßig. Im April erschien dort unter anderem die Besprechung des Romans "Stromlinien" von Rebekka Frank - und das klingt spannend und macht sehr, sehr neugierig.
Und in meinem eigenen Blog Kaffeehaussitzer berichte ich von der Leipziger Wohnzimmerlesung mit Pierre Jarawan, bei der er seinen neuen Roman "Frau im Mond" im Gepäck hatte - es war ein wunderbarer Abend.
Das waren sie, die zehn Fundstücke, die in den vergangenen vier Wochen beim Buchblog-Flanieren zusammengekommen sind. Es gibt natürlich noch viel mehr zu entdecken; als mögliches Portal in die vielfältige Welt der Literaturblogs sei zum Abschluss meine Blogroll empfohlen.
Bis zum nächsten Mal, ich wünsche uns allen schöne Frühlingstage.
Uwe Kalkowski ist seit über dreißig Jahren in der Buchbranche tätig und kennt sie aus verschiedenen Perspektiven: Als Buchhändler, als Absolvent des Studiengangs Verlagswirtschaft in Leipzig und als Mitarbeiter verschiedener Verlage. Seit 2019 arbeitet er als Produktmanager für den Eichborn Verlag in Köln. Auf seinem Literaturblog Kaffeehaussitzer schreibt er über Bücher und Leseerlebnisse. Als Buchblog-Flaneur stellt er monatlich zehn Fundstücke aus der Welt der Literaturblogs vor.