Jarrett sieht die Verlage bei der Aufbereitung eigener Angebote in direkter Konkurrenz zu den KI-Anbietern. Nach den vier Markführern ChatGPT, Deep Seek, Copilot (Microsoft) und Gemini (Google) folgten noch mindestens ein Dutzend weiterer Anbieter (u.a. Perplexity.ai, BioRender oder Academic AI von Clarivate). Es gehe nun darum, die aktuell besten KI-Systeme für eigene herausragende Inhalte in geschützten Räumen zu nutzen oder – so wie Wiley – eigene KI-basierte Rechercheassistenten für spezifische Anforderungen zu entwickeln. So können Fachfragen innerhalb entsprechend aufbereiteter Fachbücher auf Knopfdruck beantwortet werden. Keine langen Trefferlisten sind die Folge, sondern strukturierte Antworten mit Quellenangaben und Zitiervorschlägen. Die KI nutzt dabei nur verlagseigene Inhalte. Personenbezogene Daten werden nicht verarbeitet. Fragen werden in natürlicher Sprache gestellt, was zu einem dialogischen Zugang zu Fachwissen führt. Prompting Guides helfen zudem, zielführende Prompts zu schreiben. Die Vorreiterrolle hierbei nehmen Wissenschaftsverlage ein: Wiley, Sage, CABI und Universitätsverlage. In Deutschland ist C. H. Beck mit „beck-chat – Intelligente Recherche“ aktiv. „Wir können den Kopf in den Sand stecken und KI ignorieren, wir können unseren Garten einzäunen und hegen und pflegen und hoffen, dass uns die KI-Flut verschont, wir können aber auch die Initiative ergreifen und die KI-Welle reiten“, ermuntert Jarrett das Publikum.