Nachgefragt: Warum erhöht CPI die Druckpreise?

"Die Situation ist sehr ernst"

16. Juli 2021
von Sabine Schmidt

Das Druckunternehmen CPI hat via Pressemitteilung eine Preiserhöhung zum ersten Juli angekündigt - und zwar um fünf Prozent (mehr dazu hier). CEO Olivier Maillard und Geschäftsführer Robert Höllein über die strukturellen Probleme einer ganzen Branche.

Über Geld wird normalerweise eher hinter verschlossenen Türen gesprochen. Warum haben Sie den ungewöhnlichen Weg einer Pressemitteilung gewählt, um die Preiserhöhung anzukündigen?

Maillard: So ungewöhnlich ist das nicht. Ich habe in verschiedenen Industrien gearbeitet, es ist dort durchaus üblich. Es ist ein effizienter Weg, alle Kunden schnell und gleichzeitig zu erreichen.

Warum war das nötig?

Maillard: Weil es eilt. Zum einen sind wir seit langem und jetzt noch einmal verstärkt durch die Pandemie mit Preiserhöhungen in allen Bereichen konfrontiert: Nicht nur bei Zellstoff oder Holz, sondern ebenso bei Druckplatten und Klebern oder im Energie- und Personalbereich. Diese Preissteigerungen können wir nicht mehr kompensieren. Unsere Margen sind in den letzten Jahren enorm geschrumpft, wir haben aber dennoch immer weiter in Technologien und Maschinen investieren müssen.

Unsere Margen sinken seit Jahren.

Olivier Maillard, CEO bei Druckdienstleister CPI

War die Pressemitteilung also ein Signal: Die Situation ist ernst?

Maillard: Sehr ernst. Bei den aktuellen Marktbedingungen gibt es keine andere Möglichkeit, als die Preise zu erhöhen. Hinzu kommt als ein strukturelles Problem, dass die Margen seit Jahren sinken. Wie sollen wir aber weiter investieren, um die zukünftigen Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen zu können? Wer würde in einer Branche investieren, die nicht wächst und deren Margen sehr klein sind? 

Druckpreise setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, es gibt unterschiedliche Produkte und zudem unterschiedliche Kunden. Was bedeutet die Ankündigung einer pauschalen Preiserhöhung um fünf Prozent?

Höllein: Die Marke von fünf Prozent ist ein Durchschnitt und bildet die untere Grenze der Preissteigerungen ab. Zudem werden wir gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen finden. Während insgesamt die Kosten für ein Buch und auch die Buchpreise in den letzten Jahren gestiegen sind, sind die Druckpreise gefallen. Das ist keine nachhaltige Situation, und wir müssen in der Lage sein, in unsere Branche weiter zu investieren.

Mehr zur Preisentwicklung in der Druckindustrie lesen Sie in der kommenden Börsenblatt-Ausgabe, im Thema der Woche.

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