Open Access

Elsevier und DEAL verkünden Vereinbarung

6. September 2023
von Börsenblatt

Das DEAL-Konsortium als Vertretung der deutschen Forschungseinrichtungen und Elsevier, ein weltweit führender Anbieter wissenschaftlicher Informationen, haben heute eine Open-Access-Vereinbarung für Deutschland bekannt gegeben. Sie ist das Ergebnis jahrelanger Verhandlungen.

Über die Open-Access-Vereinbarung haben DEAL und Elsevier am 6. September in einer Pressekonferenz informiert. Der Vertrag zwischen Elsevier und der DEAL-Betreibergesellschaft MPDL Services wurde am 1. September unterschrieben und soll bis Ende 2028 laufen und wird einen großen Teil der deutschen Forschung weltweit per Open Access zugänglich machen.

Die Vereinbarung ist das Ergebnis langer und zäher Verhandlungen, die vier Jahre nach den Verträgen mit Wiley und Springer abgeschlossen wurde. Mehrfach sind die Verhandlungen zwischen den Hochschulen und Elsevier in der Vergangenheit geplatzt. 

Die Vereinbarung werde Deutschlands Open-Access-Transformation deutlich voranbringen, heißt es in der Pressemitteilung. Wissenschaftler aus Deutschland können durch die Vereinbarung Open Access publizieren und auf Elseviers umfangreiches Portfolio an wissenschaftlichen Journals zugreifen und in ihnen veröffentlichen. Dazu zählen führende Marken wie Cell Press und The Lancet.

Wie die beiden Vertragsparteien mitteilen können Autoren teilnehmender Einrichtungen ihre Artikel nun in den Zeitschriften von Elsevier veröffentlichen und sofort frei zugänglich machen. Es wird eine Gebühr pro Artikel geben, die von der zuständigen Institution bezahlt wird. So können Wissenschaftler auf der ganzen Welt auf die Ergebnisse zugreifen und profitieren.

Darüber hinaus sollen Einrichtungen Rabatte erhalten, wenn die Wissenschaftler in kompletten Open-Access-Zeitschriften von Elsevier veröffentlichen. Über Science Direkt können teilnehmende Einrichtungen auf das gesamte Portfolio mit Peer-Reviews von Elsevier zugreifen.

"Wir glauben, dass dieses Abkommen einen bedeutenden Schritt nach vorne für die wissenschaftliche Gemeinschaft darstellt und zeigt, dass positive Veränderungen durch beharrliche Anstrengungen und ein gemeinsames Engagement für offene Wissenschaft erreicht werden können“, wird Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin und DEALs Verhandlungsführer in der Pressemitteilung zitiert. "Durch unsere Zusammenarbeit können wir die Grundsätze der Transparenz, der Zugänglichkeit und der Zusammenarbeit, die dem Streben nach Wissen zugrunde liegen, weiter fördern." Die Vereinbarung erfülle die Hauptziele der DEAL-Verhandlungen: Elseviers Portfolio lesen und darin veröffentlichen zu können. "Diese Vereinbarung wird die weltweite Sichtbarkeit der deutschen Spitzenforschung erheblich verbessern und gleichzeitig den offenen Zugang zu öffentlich finanzierter Wissenschaft fördern."

Kumsal Bayazit, CEO von Elsevier, ergänzt, dass man sich freue, deutsche Forscher dabei unterstützen können, ihre Forschungsergebnisse mit sofortigem Open Access in den Zeitschriften von Elsevier zu veröffentlichen.

Elsevier ist nach Wiley und Springer der dritte große Verlag mit dem DEAL eine Vereinbarung getroffen hat.