Ursprünglich wollte das Prager Multi-Talent Ondřej Buddeus im Corona-Jahr 2021 einen Essayband übers Fahrradfahren herausgeben. Doch als er Freundinnen und Freunde dazu einlud, fühlte es sich deutlich nach „preaching to the converted“ an, er versuchte die eh schon Überzeugten zu agitieren. Bald war ihm klar: „Gerade in Tschechien ist ein Fahrradbuch für Kinder die eigentliche Herausforderung.“ Dazu weiß Ondřej als Vater zweier Kinder, wie wichtig es ist, Werbung für die Realität jenseits der Displays zu machen: „Das Fahrrad ist eine großartige Erlebnismaschine für die Welt!“
Hans-Gerd Koch, Verleger des Karl Rauch Verlags, hatte die tolle Idee, den tschechischen Titel des Familien-Sachbuchs „Fahrrad“ in einen Imperativ zu übersetzen: „Fahr Rad“. Die erste Auflage war nach einem Monat verkauft, es gab tolle Besprechungen und die Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Den gab es nun zwar nicht – aber Verlag, Autor und Illustrator sind dennoch allerbester Laune. Wobei man Jindřich Janíček besser als Co-Autor ansprechen sollte, der visuell arbeitet: Von Ondřej um Mitwirkung gebeten, meinte er, dass ihm das Thema gefalle – er aber leider keine Fahrräder zeichnen könne. Die Lösung: „Ich habe Jindřich eine große Kiste mitgebracht, in der ein komplett zerlegtes Rad war. Er hat es mit meiner Hilfe zusammengebaut. Er hat das Thema also nicht intellektuell, sondern mit den Händen aufgenommen. Und am Ende mehr als 300 Räder im Buch gezeichnet.“