Deutscher Verlagspreis

Fraktion Die Linke für Verdopplung der Fördersumme

28. September 2022
von Börsenblatt

Jan Korte, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, fordert von der Bundesregierung eine Verdopplung der Fördersumme für den Deutschen Verlagspreis im Bundeshaushalt 2023 – eine breitere Unterstützung unabhängiger Verlage sei gerade jetzt bitter nötig. 

Durch die Verdopplung käme es auf eine Fördersumme von vier Millionen Euro im Bundeshaushalt 2023, so die Linksfraktion in einer Presseinformation. "Der immer stärkere Wettbewerb mit neuen digitalen Angeboten wie etwa Streaming-Diensten, setzt vor allem kleinere und unabhängige Verlage zunehmend unter Druck", heißt es darin.

Dies habe, so Korte weiter, wie sich beschleunigende Konzentrationsprozesse im Buchhandel und in der Verlagswelt sowie stark gestiegenen Produktionskosten in den Bereichen Papier und Logistik, für konzernunabhängige Inhabergeführte Verlage existentielle Folgen.

Das habe die Fraktion DIE LINKE heute in den Beratungen zum Kulturhaushalt 2023 im zuständigen Ausschuss für Kultur und Medien herausgestellt.

 

Jan Korte: "Für kleine Verlage ein Desaster"

"Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln", so Korte. Amazon diktiere weitgehend das Geschehen und das habe aktuell katastrophale Auswirkungen für die Buchbranche: "Denn die während der Coronakrise an Amazon gelieferten Bücher gehen jetzt palettenweise als Remittenden an die kleinen Verlage zurück." Es handle sich um Rekordwerte von 30 Prozent und mehr des Jahresumsatzes dieser Branche! "Für kleine Verlage ein Desaster." Nicht verkaufte Bücher würden durch den Online-Monopolisten nun nach immer kürzer werdender Zeit auf Kosten der Verlage zurückgeschickt.

Jan Korte beantragt Erhöhung der Fördersumme

Um die kulturelle Vielfalt im Literaturbetrieb zu stärken, hätte Jan Korte deshalb den Antrag gestellt, die Mittel von Kulturstaatsministerin Claudia Roth beim jährlichen Deutschen Verlagspreis kleinerer und unabhängiger Verlage von zwei auf vier Millionen zu erhöhen.

Der bestehende Deutsche Verlagspreis sei eine wertvolle Maßnahme, so Korte, um der existenzbedrohenden Entwicklung entgegenzuwirken: "Er reicht aber im derzeitigen Umfang bei weitem nicht aus. Damit können pro Jahr nur 63 von ca. 2.000 der kleineren und unabhängigen Verlage unterstützt werden. Eine breitere und langfristige Förderung, die den Verlagen auch Planungssicherheit gibt, ist gerade jetzt bitter nötig!"

Den Änderungsantrag haben die Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte und dei Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für Kultur und Medien am 28. September eingereicht.

Jan Korte ist Mitglied des Deutschen Bundestags und 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Die Linke.