Bundesverband Druck und Medien

Lieferengpässe bedrohen Druck- und Medienunternehmen

27. Juli 2021
von Börsenblatt

Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) berichtet von "besorgniserregende Warnrufen" von Mitgliedsunternehmen, die Papierlieferungen von ihren Lieferanten nicht oder nur mit großen Verzögerungen erhalten hätten. 

Befragungen von Druckereinen hätten ergeben, dass diese Lieferengpässe für viele Druckereien zunehmend ein zentrales Problem darstellen. Aktuell würden sich die Produktionsbeeinträchtigungen zwar überwiegend noch in Grenzen halten, vereinzelt würden die Ausfälle jedoch auch schon bis zu 20 Prozent betragen.

Vor allem aber werde für die nähere und mittlere Zukunft eine Verschärfung der Situation erwartet. „Für die Unternehmen ist es enorm bedrohlich, wenn das nach Monaten der Corona-Belastungen anlaufende Geschäft dadurch belastet wird, dass Rahmenverträge mit Kunden nicht erfüllt werden können oder Einzelaufträge abgelehnt werden müssen“, so Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm.

Weltweite Nachfrage und erschwerte Logistik

Maßgebliche Ursachen für die Engpässe sind dem bvdm zufolge die weltweite Nachfrage nach Zellstoff und Altpapier sowie die durch die Pandemie hervorgerufenen mangelnden Kapazitäten in der Logistik – fehlende Container im Überseeverkehr ebenso wie zu wenige Transportmittel im Landverkehr. "Seehäfen sind seit Monaten überfüllt und schaffen es nur langsam, die dort entstandenen Lagerbestände durch Weitertransport abzubauen", so die Mitteilung.

Hinzu kämen für den Welthandel verheerende Einzelereignisse wie die zeitweise Blockade des Suezkanals oder der Corona-Ausbruch am Containerhafen von Yantian (China) – einem der größten Containerhäfen der Welt – deren Nachwirkungen noch nicht überwunden seien. Daher herrsche ein massiver Preiskampf aller Branchen um Frachten. Ebenso habe insbesondere die in China und den USA stark angestiegene Nachfrage die Preise für Rohstoffe, Vorleistungsgüter und Container in die Höhe getrieben und erschwere damit den Zugriff auf benötigte Produktionsmengen.

Intensive Kundenkommunikation

Der bvdm sieht in dieser Entwicklung eine weitere Gefahr, dass Geschäfte aus Print zu den Online-Medien abwandern. Eine kurzfristige Verbesserung der Lage sei nicht zu erwarten, so dass einzig der Appell bleibe, "die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verstärken und das Vertrauen der Kunden durch intensive Kommunikation weiterhin aufrechtzuerhalten".

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