Umfrage unter Kleinverlagen

Nur jeder fünfte Verlag kann von seiner Arbeit leben

27. Juni 2023
von Börsenblatt

Nur ein Bruchteil der Kleinverlage kann von seinen Erlösen leben. Das ergibt ein aktuelles Stimmungsbild unter Verlagen im Netzwerk „Schöne Bücher“ und im Rahmen der Interessengemeinschaft unabhängiger Verlage.

Schwieriger Balanceakt: Absatz und Umsatz in der Waage zu halten

  • Demnach können nur 21,7 Prozent der befragten Verlage von der Verlagsarbeit leben.
  • 34,8 Prozent der Verlagsinhaber*innen müssen neben der Verlagsarbeit einen Vollzeitjob ausüben
  • 23,8 Prozent haben einen Nebenjob
  • 19,6 Prozent der Verlagsinhaber*innen haben andere Einnahmequellen.

Die Umfrage wurde im Juni diesen Jahres durchgeführt unter kleinen, unabhängigen Verlagen. Insgesamt nahmen aber nur 95 Verlage von rund 800 befragten Verlagen an der Umfrage teil. Durchgeführt wurde die Umfrage von der Verlegerin Sandra Thoms, Bedey & Thoms Media.

„Kleine, unabhängige Verlage sorgen für die Vielfalt auf dem Buchmarkt. Ohne ihren direkten Kontakt zu unterschiedlichen Communities finden viele Stimmen und Themen keine Möglichkeit zur Publikation. Selfpublishing unterstützt hier zwar, aber nicht für alle ist Selfpublishing der Weg, da hier die finanziellen und zeitlichen Mittel gegeben sein müssen. Diese strecken kleine Verlage aus privaten Einkünften vor“, erläutert Thoms. Für sie bestätigt das nicht repräsentative Stimmungsbild, wie prekär die wirtschaftliche Lage kleiner Verlage ist. Der aktuelle Kostendruck habe dazu führt, dass immer mehr kleine Verlage aufgeben müssten. Thoms fordert eine stärkere politische wie wirtschaftliche Unterstützung für kleine Verlage.