Strukturwandel des Lehrbuchmarkts

Von Print zu E-Learning

15. November 2022
von Michael Roesler-Graichen

Die Transformation des klassischen Lehrbuchs in digitale Lernumgebungen ist in vollem Gange. Verlage und Plattformen bereiten sich auf die Zukunft des Lernens vor. 

Der Lehrbuchmarkt ist seit Jahren im Umbruch. Neben der Digitalisierung ist vor allem die Reform der Studiengänge nach dem Bologna-Prozess (Stichwort: »Bachelorisierung«) eine wesentliche Ursache. »Diese Reform hat das Lehrbuch stark angegriffen und den Markt zugleich enorm reduziert. Inzwischen ist es nicht ungewöhnlich, dass Studierende ihr Studium abschließen, ohne ein Buch in der Hand gehabt zu haben«, sagt Klaus Tapken, Aufsichtsratsvorsitzender der Versandbuchhandlung Missing Link und ehemaliger Sprecher der IG Wissenschaftliche Bibliotheken. »Den Studierenden genügt der digitale Semesterapparat. Das hat auch die Situation der Campus-Buchhandlungen erheblich verschlechtert; viele Läden mussten schließen.«

Die schrumpfende Zahl der Universitätsbuchhandlungen, die durch die Corona-Pandemie noch weiter ausgedünnt wurden, hat auch zur jetzt für Ende dieses Jahres beschlossenen Auflösung der AWS (Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Sortiments- und Fachbuchhandlungen) beigetragen. Denn für viele Fachsortimenter war das Lehrbuch früher ein wichtiger Umsatzfaktor, der durch die Reformen und Lockerungen des Urheberrechts Bedeutung einbüßte oder ganz verloren ging.

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