Joachim Unseld: Das Taschenbuch hat bei uns lange über Lizenzen funktioniert – dieser Markt ist komplett weggebrochen. Wir haben in den ersten zwei Jahrzehnten der Frankfurter Verlagsanstalt sehr große Erfolge gehabt mit dem Verkauf von Taschenbuchlizenzen. "Der Blick durch den Spiegel" von Christa Hein – das ging durch die Branchenpresse – erwirtschaftete 200.000 Mark Lizenz. Das war wirklich die Finanzierung des nächsten Hardcover-Programms. Wir hatten Zoë Jenny im Taschenbuch, über 500.000 verkaufte Exemplare in der Fremdlizenz, und das ging eigentlich immer recht gut - bis das Taschenbuch sich durch verschiedene Umstände kannibalisiert hat und die Verlage irgendwann gesagt haben: Wir machen keine Fremdlizenzen mehr! Bücher, die sich 7000, 8000 Mal im Hardcover verkauft haben – was absolut gut ist –, konnten wir nicht mehr ins Taschenbuch bringen und verwerten. Deswegen machen wir jetzt die Pockets: Um dem Buch eine zweite Chance zu geben, ein neues Publikum zu erschließen.