Digitales Jahrestreffen der JVM

Lisa Eckstein zur ersten Vorsitzenden gewählt

5. Juli 2021
von Norma Schneider

Das Netzwerk "Junge Verlags- und Medienmenschen" tagte beim digitalen Jahrestreffen. Neben der Wahl des neuen Vorstands ging es um New Work und Diversität im Literaturbetrieb.

Das diesjährige digitale Jahrestreffen der Jungen Verlags- und Medienmenschen e. V. bot wieder viel Raum für Austausch, Vernetzung und Weiterbildung. Die JVM haben einen neuen Vorstand gewählt - nach zwei Jahren im Amt hat sich keiner der vorige Vorstandsmitglieder zur Neuwahl gestellt. Neu im Amt sind:

  • 1. Vorsitzende: Lisa Eckstein
  • 2. Vorsitzende: Anna Avrutina
  • Schatzmeisterin: Carola Kahl
  • Schriftführerin: Sarah Omphalius
  • 5. Vorstandsmitglied: Nicole Vergin

"Butter bei die Fische" lautete das Motto der Veranstaltung am vergangenen Samstag. Das ist nicht nur eine Anspielung auf Hamburg, wo das Treffen unter normalen Bedingungen stattgefunden hätte. Sondern es soll vor allem Motivation sein, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und loszulegen. Auch wenn die Pandemie noch vieles erschwert.

Zu den wesentlichen Dingen gehört für die Jungen Verlags- und Medienmenschen auf jeden Fall der Einsatz für Nachwuchsrechte und faire Ausbildungsbedingungen in der Branche. Mit dem Gütesiegel für Volontariate zeichnet der Verein jedes Jahr Verlage aus, die eine hochwertige Ausbildung bei angemessener Bezahlung anbieten.

In diesem Jahr erhalten die Fachverlage Ulmer, Thieme und GRIN Publishing die Auszeichnung, wie die AG Nachwuchsrechte berichtete. Trotz Corona konnten die drei Verlage die Ausbildungsstandards erfüllen und unter anderem einen Ausbildungsplan, Fortbildungen, feste Betreuung und Überstundenregelungen anbieten.

Reichlich Motivation, an den gesetzten Zielen dranzubleiben und gleichzeitig offen für Neues zu sein, gab es in der Keynote von Lars Hartenstein. Der Coach erklärte den Teilnehmer*innen des Jahrestreffens, wie man „den Schweinehund zähmt und die Gewohnheit entmachtet“. Die Kunst sei es, eingefahrene Routinen zu verlassen und nicht immer die Standardlösung zu wählen. Stattdessen komme man mit mentaler Flexibilität und Intuition weiter. Wenn man sich klar mache, was das Ziel ist, und wage, kreativ zu sein, um es zu erreichen, sei man auf einem guten Weg zum Erfolg.

Kreative Konzepte und neue Lösungswege sind für den Branchennachwuchs eine Selbstverständlichkeit. Das Thema „New Work“ beschäftigt den Verein schon seit längerem und soll auch wieder im Fokus des jährlichen Weiterbildungstags für die Young Professionals unter den Mitgliedern stehen.

In verschiedenen Workshops wurde ebenfalls dazu angeregt, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Impulse mit ins Berufsleben zu nehmen. Letícia Milano und Johanna Faltinat vom Büro für vielfältiges Erzählen machten Mut, sich für Diversität in Büchern einzusetzen. Dabei gebe es aber drei Hürden zu überwinden: Die eigenen inneren Widerstände, die Bedenken des Umfelds und inhaltliche Schwierigkeiten. Erste Lösungsansätze konnten die Teilnehmer*innen bereits gemeinsam erarbeiten. Wichtig sei es vor allem, viele Mitarbeiter*innen in den Verlagen für das Thema Diversität zu sensibilisieren und zu reflektieren, wer überhaupt Zugang zum Literaturbetrieb habe.

Die Jungen Verlags- und Medienmenschen sind ein Nachwuchsnetzwerk für die Buch- und Medienbranche mit rund 800 Mitgliedern. Am Jahrestreffen nahmen etwa 140 Mitglieder teil. Vor kurzem hat der Verein seinen Namen von „Junge Verlagsmenschen“ zu „Junge Verlags- und Medienmenschen“ erweitert, um der Vielfalt und den Veränderungen der Buchbranche gerecht zu werden und mehr Menschen anzusprechen.