Die Sozialistische Verlagsauslieferung (sova), die seit 2012 ihren Sitz in Maintal bei Frankfurt hat, ist ein Herzstück des linken Buchhandels. Das 1971 gegründete Unternehmen arbeitet mit kleineren und kleinen Verlagen zusammen, die überwiegend einem linken, gesellschaftskritischen und emanzipatorischen Ansatz verpflichtet sind (insgesamt rund 70 Verlage). Seit der Gründung des kollektiv organisierten Betriebs ist Helmut Richter als führender Kopf dabei.
Die Geschichte der SOVA begann, als der Verlag Neue Kritik, in dem Richter arbeitete, seine Auslieferung, die Voltaire VA in Berlin, verlor – sie ging pleite. Die damalige Stuttgarter Verlagsauslieferung Koch, Neff und Oettinger (KNOe) wollte den Verlag Neue Kritik nicht aufnehmen. So entstand der Plan, eine eigene, linke Auslieferung zu gründen. »Wenn die gewollt hätten«, so Richter, »gäbe es die SOVA nicht.« Die Auslieferung sollte im linken Buchhandel eine ordnende Funktion übernehmen und auch die Raubdruckerszene, die in großer Zahl vergriffene Klassiker des Marxismus (bei unklarer Rechtelage) unter das Volk brachte, disziplinieren. Das waren Schritte, die im VLB, dem Verband des linken Buchhandels, diskutiert wurden. Als bleibenden Erfolg der VLB-Aktivitäten wertet es Richter, dass in Deutschland keine Zensur stattfindet.
In den 70er Jahren bezogen die etwa 60 linken Buchhandlungen 50 Prozent des Ausliefervolumens der SOVA, die andere Hälfte verteilte sich auf die restlichen Buchhandlungen. Heute beliefert die SOVA mehr als 4 000 Buchhandlungen.