Eigenverwaltungsverfahren für Scorpio eröffnet

Standorte München und Berlin bleiben erhalten

29. Juli 2019
von Börsenblatt
Nachdem der Gläubigerausschuss der Fortsetzung des Eigenverwaltungsverfahrens für den Scorpio Verlag zugestimmt hat, wurde es Anfang Juli wie geplant durch das Amtsgericht München eröffnet. Der Ausschuss hat auch die Verschmelzung von Scorpio mit dem Golkonda Verlag und Now Verlag genehmigt. Verleger Christian Strasser ist jetzt nur noch Geschäftsführer des Europa Verlags, hat aber mit Anne Petersen die verlegerische Verantwortung der Verlagsgruppe.

Für das eröffnete Verfahren wurde der Sanierungsexperte Matthias Hofmann zum Sachwalter bestellt, der die Sanierung des Verlages unterstützt und überwacht. Damit liegen nun die rechtlichen Voraussetzungen für eine leichtere Umsetzung des Sanierungsplans vor. Nach Angaben des Verlags sind erste Maßnahmen des Effizienzprogramms zur Reduzierung aller Kosten umgesetzt worden, wobei die Standorte München und Berlin erhalten bleiben. Zugleich genehmigte der Gläubigerausschuss die Verschmelzung des Scorpio Verlags mit dem Golkonda Verlag und dem Now Verlag. Die Verschmelzung wurde bereits vollzogen und die Verlagsgruppe damit deutlich verschlankt. Auch für den Europa Verlag wurde ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt und vom Gericht genehmigt, um diesen ebenfalls in den Sanierungsplan einbinden zu können.
Zur neuen Scorpio-Geschäftsführerin wurde die bisherige Prokuristin Anne Petersen ernannt. Gründer und Verleger Christian Strasser hat die Geschäftsführung bei Scorpio verlassen, bleibt jedoch Geschäftsführer des Europa Verlags. Er übernimmt weiterhin gemeinsam mit Anne Petersen die verlegerische Verantwortung der Verlagsgruppe. Aktuelle Bestseller wie "Das gestresste Herz" zeigen nach Auffassung von Anne Petersen, dass der Verlag "im Kern ein gesundes Unternehmen und zukunftsfähig ist". Die nächsten Monate sollen genutzt werden, um zusammen mit den Gläubigern die nachhaltige Sanierung der Verlage abzuschließen.