Die Verleger befürchten, in der Ukraine werde dadurch ein Schwarzmarkt für russische Bücher entstehen − zum Schaden für den heimischen Buchmarkt, so der "Guardian". Bücher aus Russland machen laut dem Bericht rund 60 Prozent aller (pro Jahr) verkauften Titel aus. Der Importbann sei zwar seit vergangenem September diskutiert worden − kürzlich aber dann abrupt beschlossen worden.
Alexander Afonin von der Ukrainischen Association of Publishers and Booksellers geht davon aus, dass es einen Mangel an Lesestoff geben wird. Die Verlagsbranche der Ukraine könne die Lücke nicht mit eigener Produktion füllen, hierfür würden die Ressourcen nicht ausreichen. Er rechnet damit, dass das Verbot mindestens bis April laufen werde. Zudem bemängelt er, dass die Regierung seines Landes keine Ausgleichszahlungen für Buchimporteure vorsehe.
Die Regierung wolle mit dem Verbot verhindern, dass anti-ukrainische Literatur ins Land komme, zitiert der "Guardian" Inna Yehorova von der ukrainschen Botschaft in London. Vom Verbot nicht betroffen seien Bücher (bis zu zehn Stück), die sich Bürger der Ukraine von Reisen mitbringen würden.