Kulturpreis Baden-Württemberg 2017

Hauptpreis an Annette Pehnt

14. März 2017
Redaktion Börsenblatt
Die Schriftstellerin Annette Pehnt erhält den Kulturpreis Baden-Württemberg 2017, der Förderpreis geht an die Zeitschrift für Literatur "allmende". Die Preisverleihung findet am 4. Juli in der Stadtbibliothek Stuttgart statt.

Der Hauptpreis ist mit 20.000 Euro dotiert. Annette Pehnt, 1964 in Köln geboren, ist Autorin von Kinder- und Erwachsenenliteratur und lebt in Freiburg im Breisgau. "Mit Annette Pehnt zeichnen wir eine Künstlerpersönlichkeit aus, die in der deutschsprachigen Literatur einen ganz eigenen Ton entwickelt hat," begründet Staatssekretärin Petra Olschowski, Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Kulturpreis, die Wahl der Hauptpreisträgerin. Pehnt greife, zeitgemäß und eindringlich, aktuelle gesellschaftliche Themen wie Mobbing auf und setze sich auch mit dem Literatur- und Bildungsbetrieb insgesamt auseinander. Den richtigen Ton treffe sie auch für Kinder. "Der Kulturpreis ist darüber hinaus auch eine Würdigung ihres Engagements in der und für die literarische Szene", so Olschowski.

Besonders ihre ausgezeichneten Kinderbücher und ihre Reflexionen des Literatur- und Bildungsbetriebs stünden für eine Haltung, die benennt, sich einmischt und Visionen entwirft, so die Jury.

Förderpeis für die Zeitschrift "allmende"

Der Förderpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und geht an "allmende – Zeitschrift für Literatur". In der Begründung der Jury heißt es: "allmende trägt mit einem breiten Fächer an Themen dazu bei, dass sich Literatur in Zeiten des beschleunigten Wandels einen gesellschaftskritischen Funktionsraum bewahren und gleichzeitig neue Leserschichten erschließen kann: pointiert in ihrer jeweiligen Schwerpunktwahl, ohne Geschichtsverlust experimentierfreudig und dabei beständig die literarischen Traditionen der oberrheinischen Grenzregion bündelnd."

Die Literaturzeitschrift sei in Baden-Württemberg seit 36 Jahren eine der herausragenden Veröffentlichungen ihres Genres − Ende 2017 wird die 100. Ausgabe erscheinen. Dem ersten Herausgeberteam gehörten u.a. Martin Walser, Adolf Muschg und André Weckmann an.

Zum Preis

Die 2002 gegründete Stiftung Kulturpreis Baden-Württemberg der Volksbanken Raiffeisenbanken und der Baden-Württemberg Stiftung vergibt den Kulturpreis alle zwei Jahre im thematischen Wechsel. Er ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert und teilt sich in einen Haupt- und einen Förderpreis. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen in den Bereichen Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Film/Neue Medien, Literatur und Musik. In beiden Kategorien setzt die Auszeichnung voraus, dass der Kunstschaffende aus Baden-Württemberg stammt, in Baden-Württemberg lebt oder ein erkennbarer Bezug des Preisträgers zum Land Baden-Württemberg vorliegt.