Presseschau

"Leserabe", Digitalisierung

6. August 2007
Redaktion Börsenblatt
"Die Texte sind nicht nur leicht verständlich, sondern auch originell", urteilt die "Berliner Zeitung" über das neue Kindermagazin "Leserabe". Ebenfalls Thema: das Tempo bei der Buchdigitalisierung.
"Verlockende Glibberkralle" - die "Berliner Zeitung" stellt die neue Kinderzeitschrift "Leserabe" vor: Seit einigen Tagen ist der "Leserabe" mit 240 000 Exemplaren auf dem Markt. Künftig soll er alle zwei Monate erscheinen. Der Name ist vielen Kindern vertraut. Er ist der Reihentitel der Erstleser-Bücher des Ravensburger Buchverlags. Die Zeitschrift erscheint nicht dort, sondern in Lizenz bei Blue Ocean Entertainment, einem Verlag, der erst im vergangenen Jahr für die Kleine-Mädchen-Zeitschrift "Prinzessin Lillifee" gegründet wurde. ... Mitarbeiter der Stiftung Lesen waren an der Entwicklung des Magazins beteiligt. Nun trägt es eine Art Gütesiegel: "Empfohlen von der Stiftung Lesen". Nicht als einzige Zeitschrift, "National Geographic World" zum Beispiel schmückt sich ebenfalls damit. ... Beim "Leseraben" versucht man den Spagat. Zwar werden jetzt 10 000 Kennenlern-Briefe an Grundschullehrer verschickt, verkauft wird jedoch am Kiosk oder über ein direktes Abonnement. Es gibt auch hier ein Extra. In der ersten Ausgabe ist es ein Kuli mit Rabenkopf, im September wird es ein Stift mit Glibberkralle sein. Das Heft ist angenehm werbefrei. Ob das so bleibt, darüber möchte Sabine Uehlein von der Stiftung Lesen keine Voraussagen treffen. "Folianten im Scanner" - die "Neue Zürcher Zeitung" schreibt über die Digitalisierung von Büchern: Das grosse Erfassen begann in Oxford 2005. Im selben Jahr hatte Google sein Projekt «Google Book Search» vorgestellt und mit mehreren amerikanischen Universitätsbibliotheken wie Harvard und Stanford Kooperationsverträge abgeschlossen. Ziel des Unternehmens ist die Erstellung einer digitalen Bibliothek. Bis zum Jahr 2015 soll jeder Internetnutzer 15 Millionen digitalisierte Bücher im Volltext nach einem x-beliebigen Suchbegriff durchforsten können. Jederzeit und kostenlos. ... Das durchkämmbare Rohmaterial wird Google von Verlagen und Bibliotheken zur Verfügung gestellt. Die Verlage können bestimmen, ob sie den Nutzern nur die Suchmöglichkeit oder aber gleich den vollen Text gewähren wollen.... Warum sich Google die weltgrösste digitale Bibliothek zusammenscannt, weiss niemand so genau. ... Da Google nicht eben das Rote Kreuz ist, erntet die Geheimniskrämerei viel Kritik. Wer garantiert dem Verschwörungstheoretiker, dass ihm nicht die Bücher des bestzahlenden Verlags zuerst serviert werden? Dass in China oder Russland nicht unliebsame Autoren herausgefiltert werden?