SWR-Bestenliste im September

"Der Mond und das Mädchen" (Carl Hanser) von Georg-Büchner-Preisträger Martin Mosebach folgt auf Platz 2. Punktgleich belegen "Böse Schafe" (Kiepenheuer & Witsch) von Katja Lange-Müller und Warlam Schalamows Erzählungen "Durch den Schnee" (Matthes & Seitz) Rang 3 bis 4. Ebenfalls neu stieg in dieser Woche der von Michael Lentz im S. Fischer Verlag erschienene Roman "Pazifik Exil" ein (Platz 5). Im letzten Monat noch auf Platz 5 fiel Ror Wolfs Gedichtband "Pfeifers Reisen" (Verlag Schöffling & Co.) einen Rang nach hinten. Punktgleich - und dann auch noch aus einem Verlag: Die Plätze 7 bis 8 teilen sich im September "Anna nicht vergessen" von Arno Geiger und "Abendland" von Michael Köhlmeier (beide Carl Hanser Verlag). Gefolgt von Verlags- und Autorenkollege Thomas Glavinic ("Das bin doch ich"). Dieser Titel schnitt bei den Juroren punktgleich mit "Karlmann" (DVA) von Michael Kleeberg ab – beide belegen die Plätze 9 bis 10. Die persönliche Empfehlung kommt im September von Hubert Winkels. Er legt den Lesern Pierre Bayards Titel "Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat" (Antje Kunstmann Verlag) besonders ans Herz. Begründung: "Der Titel dieses klugen Essays ist keine Anleitung zum kommunikativen Betrug, er ist selber einer. Denn Pierre Bayard, tatsächlich Literaturwissenschaftler UND Psychoanalytiker, befördert die Lust am Lesen in einer Art paradoxen Intervention. Seine Argumente gegen den faktischen Lektürevollzug und für das Nicht-, das Überblicks- und das Querlesen, für das Hören-Sagen und muntere Mitreden speisen sich aus genauer Lektüre und regen zu einer solchen an," urteilt der Kritiker aus Düsseldorf. Für die SWR-Bestenliste nennen 31 Literaturkritiker monatlich - in freier Auswahl - vier Buch-Neuerscheinungen, denen sie "möglichst viele Leser" wünschen.