Die Sonntagsfrage

"Wozu braucht die Branche den mobi Hörstick, Herr Böhme?"

8. November 2019
von Börsenblatt
Hörbücher auf dem USB-Stick - seit März bietet der Hamburger BücherWege Vertrieb in seiner edition BW seine mobi Hörsticks an. 17 Titel liegen bisher vor, darunter „Die große Franz-Eberhofer-Box“ von Rita Falk für 30 Euro. Keine CD mehr, aber noch kein Streaming – was kann die Zwischenlösung und wie kommt sie im Handel an? BücherWege-Gründer Michael Böhme beantwortet die Sonntagsfrage.

Den mobi Hörstick in den USB-Anschluss stecken und los geht’s. Dann hat man viele Stunden Hörgenuss ohne Wechsel des Speichermediums, weil der USB-Stick so eine hohe Speicherkapazität hat. Er kann nicht zerkratzt werden und ist überall einsetzbar, ohne dass man einen Zugang ins Internet bzw. WLAN benötigt. Wir wollten, dass auch das Hörbuch wie ein Buch aussieht und haben aus diesem Grund die Boxen kreiert. Durch das Hochformat, ist die Wiedererkennbarkeit der Buchcover sehr groß. Man kann den mobi Hörstick in diese Box hineinstecken und gut darin aufbewahren. Grundsätzlich sehen wir die mobi Hörsticks nicht als Zwischenlösung bei einem angenommenen Wechsel zu digitalen Lösungen, sondern als eine Erweiterung des Angebotes an physischen Hörbüchern.

Von Anfang an war das Interesse sehr groß, besonders bei der Hörcompany, Arche und dem DAV, die sofort ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert haben. Zurzeit haben wir Lizenzen von sechs Verlagen bekommen, sind aber für die Folgeprogramme bereits in Gesprächen mit weiteren Audioverlagen.

Die Startauflagen der vorliegenden 17 Titel betragen jeweils 1.000 Exemplare. In den ersten Programmen war es uns und den Lizenzgebern wichtig, dass wir bekannte und starke Inhalte auf dem mobi Hörstick anbieten, damit wir mit den Handelspartnern vor allem die Darreichungsform besprechen können. Um den unzweifelhaften Produktvorteil der großen Datenmenge, die auf einem mobi Hörstick Platz finden, nutzen zu können, haben wir vor allem Titel mit mehreren Folgen ausgewählt. In Zukunft wollen wir das Programm pro Halbjahr um fünf bis zehn Titel erweitern.

Wie der Handel reagiert? Der Buchhandel ist ja generell offen für Innovationen, um seinen Kunden attraktive Produkte anbieten zu können. Insofern war die Reaktion sehr positiv. Vor allem dort, wo Händler selbst die Erfahrung machen, dass die Abspielmöglichkeiten für CDs immer weiter zurückgehen, weil es z.B. in vielen neuen PKWs keine CD-Laufwerke mehr gibt.

Auch die Preise werden akzeptiert. Da die mobi Hörsticks sich an den Preisen vergleichbarer physischer Hörbücher unserer Lizenzgeber orientieren, gab es bis jetzt keine Akzeptanzprobleme. Sicher auch deswegen, weil die Laufzeit mitunter sehr hoch ist.

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