Der Deutsche Verlagspreis wird in diesem Jahr von Kulturstaatsministerin Monika Grütters zum zweiten Mal an 66 kleine und unabhängige Verlage aus ganz Deutschland verliehen.
"Das Engagement gerade auch der kleineren und mittleren unabhängigen Verlage macht die Buchkultur in Deutschland um vieles reicher - und damit auch das Spektrum an Meinungen und Perspektiven im öffentlichen Diskurs", so Grütters. „Verlegerinnen und Verleger bringen neue literarische und visuelle Ausdrucksformen zur Entfaltung und stellen Weichen für künstlerische Entwicklungen. Sie erschaffen handverlesene Bücher, machen literarische Kleinode sichtbar und sorgen damit für pures Seelenglück. Vor allem aber entdecken sie immer wieder neue begabte, vielversprechende Autorinnen und Autoren und unterstützen sie auf ihrem künstlerischen Weg von der phantasievollen Idee hin zum fertigen Werk.“
Verliehen wird der Deutsche Verlagspreis in drei Kategorien:
- Drei herausragende Verlage erhalten für die besondere Qualität, Nachhaltigkeit und Innovationskraft ihrer Arbeit Gütesiegel und Prämien in Höhe von jeweils 60.000 Euro
- 60 weitere Verlage werden für ihre hervorragenden Leistungen mit einem Gütesiegel und jeweils 20.000 Euro ausgezeichnet
- Drei Verlage, deren Jahresumsatz bei über drei Millionen Euro pro Jahr liegt, erhalten ein undotiertes Gütesiegel
Arco Verlag
Ariella Verlag
avant-verlag
Berenberg
Brandes & Apsel Verlag
Brinkmann & Bose
Büchner
cass verlag
CulturBooks Verlag
Dietrich Reimer Verlag
DOM publishers
Draupadi Verlag
ebersbach & simon
edition assemblage
Edition Bracklo
Edition Nautilus
Edition Taube
Eisele Verlag
Elfenbein Verlag
Felix Meiner Verlag
Frohmann
Guggolz Verlag
Hentrich & Hentrich
Jacoby & Stuart
K. Verlag
Klett Kinderbuch
Verlag Korbinian Verlag
Krug & Schadenberg
Lehmstedt
Liebeskind
mareverlag
MaroVerlag
Matthes & Seitz Berlin
Merlin Verlag
Merve
mikrotext
Osburg Verlag
Pendragon
Peter Hammer Verlag
pmv Peter Meyer Verlag
Poetenladen
Pulp Master
Reprodukt
Rotopol
Schaltzeit Verlag
Schirmer/Mosel
Schöffling & Co.
Secession Verlag
starfruit publications
supposé
Trescher Verlag
Tulipan
Ventil Verlag
Verbrecher Verlag
Verlag Das Kulturelle Gedächtnis
Verlag Friedrich Pustet
Verlag Klaus Bittermann – Edition Tiamat
Verlag Klaus Wagenbach
Verlagshaus Berlin
Voland & Quist
Weidle Verlag
Westend Verlag
Wunderhorn
Wer zu den drei herausragenden Verlagen gehört und in der höchstdotierten Auszeichnungskategorie gewürdigt wird, wird Staatsministerin Grütters am 25. Mai 2020 um 12 Uhr auf www.deutscher-verlagspreis.de bekannt geben.
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Preisträger des undotierten Gütesiegels sind:
Carl Hanser Verlag
Tessloff Verlag
Wallstein
In diesem Jahr haben sich insgesamt 334 Verlage für den Preis beworben, die von der unabhängigen Fachjury bewertet wurden. Kriterien waren dabei, neben dem Verlagsprogramm, das kulturelle Engagement der Bewerberinnen und Bewerber, die Umsetzung innovativer Projekte oder eine außerordentlich hohe Qualität der verlegerischen Arbeit.
Der Jury gehörten an:
- Insa Wilke (Vorsitz, Germanistin und Literaturkritikerin)
- Patricia Klobusiczky (Literaturübersetzerin)
- Lars Birken-Bertsch (Verantwortlicher für Business Development bei der FBM)
- Florian Valerius (Buchhändler und Bookstagrammer)
- Hannes Hintermeier (Ressortleiter des FAZ-Feuilletons)
- Hans-Heinrich Ruta (freier Hersteller und Buchgestalter)
- Rainer Moritz (Literaturwissenschaftler und Leiter des Literaturhauses Hamburg)
Dennoch möchte ich als Hörbuchverlegerin meine Enttäuschung über die Vergabekriterien nicht verhehlen. Denn von den letztjährigen Preisträgern wurden fast die Hälfte auch dieses Jahr erneut ausgezeichnet. Die Kategorie „Hörbuch“, die für 2020 ausdrücklich mit in die Ausschreibungsunterlagen aufgenommen wurde, findet auch in diesem Jahr so gut wie nicht statt. Im letzten Jahr waren es zwei Hörbuchverlage, 2020 nur noch einer und der wurde nochmals ausgezeichnet.
In einem Gespräch mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurde uns vor zwei Jahren mitgeteilt, dass der Preis zur Kulturförderung ins Leben gerufen wurde. Da direkte Subventionen inzwischen geltendem EU-Recht widersprechen, sollte der Preis stattdessen kleine und unabhängige Verlage finanziell unterstützen. Die diesjährige Doppeltvergabe macht dieses Vorhaben leider obsolet.
Als Hörbuchverleger erhalten wir keinerlei Förderung geschweige denn Druckzuschüsse. Dabei sind unsere Produktionskosten genauso hoch wie die der Buchproduktion. Allerdings liegen die Verkaufszahlen nur bei ca. 5 Prozent des Buches.
Meine Hörbücher sowie die meiner geschätzten Kollegen sind mehrfach ausgezeichnet worden (hr2 Hörbuchbestenliste, Preis der deutschen Schallplattenkritik, Hörbuch der Woche bei BR, WDR etc., Longlist Deutscher Hörbuchpreis etc.). Leider gibt es dafür kein Preisgeld, nur die Anerkennung. Dass diese allerdings in den Vergabekriterien der Jury für den Deutschen Verlagspreis überhaupt keine Rolle zu spielen scheinen, ist bitter und demotivierend. Offenbar ist Hörbuch keine ausreichende Kategorie für die Jury.
In dem Falle sollte die Jury aber auch so fair sein, dies zuzugeben und uns nicht erst mühsam die endlosen Fragebögen ausfüllen lassen und uns auch noch empfindliche Daten abfragen, die normalerweise unter das Geschäftsgeheimnis fallen. Nach welchen Kriterien - außer Qualität - entscheidet die Jury noch? Dies bleibt auch mit der zweiten Preisvergabe undurchsichtig.
Wie wäre es, wenn die Verlage, die dieses Jahr ausgezeichnet wurden und es sich vorstellen und leisten könnten, mit einem oder mehreren anderen teilen würden, der oder die nicht ausgezeichnet wurde? Vielleicht könnte man hier auf irgendeine Art und Weise Ausgeichnete und Nicht-Ausgezeichnete zusammenbringen? Und wenn es nur ein geringer Anteil wäre.
Das alles könnte medial begleitet werden und dadurch würden vielleicht auch andere, kleine Verlage sichtbar.
Zunächst bin ich irritiert, dass ich auf Anhieb Verlage bei den Gewinnern entdecken konnte, die mit Druckkostenzuschüssen der Autor innen arbeiten. Habe ich den Ausschreibungstext nicht richtig gelesen? Wäre das nicht ein sinnvolles Kriterium, diejenigen in besonderer Weise zu berücksichtigen, die es schaffen, darauf zu verzichten?
Außerdem möchte ich den Vorschreibenden zustimmen, dass es nicht einsichtig ist, dass bei einem Preis, der zum zweiten Mal vergeben wird, so eine große Zahl an Bewerbern diesen wiederholt bekommt.
Es steht an, auf die Notwendigkeit einer dauerhaften strukturellen öffentlichen Förderung der Verlage hinzuweisen. Auf der Basis von einzuhaltenden Kriterien und Transparenz. Eine solche Förderung hinterließe weder bei den Gewinnern noch bei den Verlierern den schalen Nachklang eines G'schmäckles.