Kommentar

Vertriebskooperation: Schmugglerpfad ins Sortiment

1. Oktober 2010
Redaktion Börsenblatt
Es lag schon geraume Zeit auf der Hand, dass auch kleinere Verlage mit belletristischem Schwerpunkt ihre Kräfte bündeln und ihr Programm gemeinsam ausliefern. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteur Michael Roesler-Graichen.
Ob die Vertriebskooperation UTB Forum in irgendeiner Weise als Vorbild für die jetzt von vier Independents gegründete Betriebskooperative herhalten kann, wird sich nur schwer ergründen lassen. Aber es lag schon geraume Zeit auf der Hand, dass auch kleinere Verlage mit belletristischem Schwerpunkt ihre Kräfte bündeln und ihr Programm gemeinsam ausliefern. Das kommt dann nicht vergleichsweise akademisch daher wie die Stuttgarter Initiative, sondern etwas störtebeker-mäßig als "Buchkoop Konterbande". Nicht Schmugglerware, sondern gefährlich gute (literarische) Gedanken, die schon Heine als geistige "Konterbande" mit sich führte, wollen die Verlage A1, Edition Nautilus, Edition Fünf und Transit Buchverlag an den Leser bringen – professionell statt subversiv. Kann man nur hoffen, dass der Funke zündet und die Kunden der ubiquitären Einheitsware im Sortiment ab und zu die kalte Schulter zeigen.